Lesedauer ‚Microsoft Azure Migration in die Cloud: Tipps und Tricks‘ 11 Minuten
Immer mehr Unternehmen entscheiden sich für eine Migration in die Cloud, um von vielfältigen Vorteilen zu profitieren. Microsoft Azure ist eine der führenden Plattformen für Cloud Computing und bietet zahlreiche Funktionen und Services, die Unternehmen dabei unterstützen, ihre IT-Infrastruktur in die Cloud zu verlagern. Doch wie läuft eine Migration mit Microsoft Azure eigentlich ab und welche Stolpersteine gibt es zu beachten? In diesem Artikel bieten wir eine detaillierte Anleitung zur Migration mit Microsoft Azure und zeigen auf, wie man diese mit den richtigen Strategien reibungslos und erfolgreich durchführen kann. Damit der Wechsel in die Wolke nicht mit einer Bruchlandung endet!
Bevor wir uns jedoch mit der Migration in die Cloud und Microsoft Azure beschäftigen, lassen Sie uns kurz einen Blick auf die aktuelle Situation und die Nachteile einer klassischen IT-Infrastruktur eingehen. Diese umfassen unter anderem hohe Kosten für Hardware (physische Server etc.) und deren Wartung, begrenzte Skalierbarkeit und Flexibilität, hohes Risiko für Ausfälle und Datenverluste sowie – wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist – enorme Aufwände zur Wiederherstellung von Daten oder der Infrastruktur selbst.
Durch die Migration in die Cloud können Unternehmen diese Nachteile beseitigen und von zahlreichen weiteren Vorteilen profitieren:
- Reduzierte Kosten für Hardware und Wartung
- Erhöhte Skalierbarkeit und Flexibilität
- Bessere Sicherheit und Datenschutz
- Hohe Ausfallsicherheit durch hardware-unabhängige Failover-Funktion
- Schnellere Time-to-Market für neue Produkte und Dienstleistungen
Schritt für Schritt zur erfolgreichen Migration mit Microsoft Azure
Bevor es mit der Migration losgeht, ist eine gründliche Planung und Vorbereitung unerlässlich. Folgende Schritte führen wir gemeinsam mit Ihnen in jedem Migrationsprojekt aus:
Schritt 1: Analyse der Gegebenheiten
Zunächst werden die betroffenen Systeme und Anwendungen identifiziert, die in die Cloud migriert werden sollen und deren Kompatibilität mit Microsoft Azure wird geprüft.
Zwar bietet Azure eine Vielzahl von Diensten und Ressourcen an (darunter virtuelle Maschinen, Speicher, Datenbanken, Netzwerke etc.), doch kann eine entsprechende Vorabprüfung dazu beitragen, dass Sie die richtigen Entscheidungen im Hinblick auf die Migration treffen und so eine reibungslose Integration in die Azure Cloud gewährleistet wird.
Denn Fakt ist, dass nicht alle Anwendungen für die Cloud geeignet sind – diese können im Vergleich zur bestehenden lokalen Infrastruktur in der Azure-Umgebung möglicherweise gar nicht oder nicht auf die gleiche Weise ausgeführt werden. Deshalb ist es wichtig, die Kompatibilität von Linux-, Windows- und sonstigen Systemen mit Microsoft Azure zu überprüfen und die Migration an die spezifischen Anforderungen anzupassen.
Eine Möglichkeit, die Kompatibilität zu überprüfen, ist die Verwendung von Azure Migrate. Dieses kostenfreie Tool von Microsoft bietet eine umfassende Lösung für die Migration von On-Premises-Servern, virtuellen Maschinen und anderen Workloads in die Azure Cloud. Azure Migrate unterstützt Sie bei der Planung, Bewertung und Migration Ihrer Workloads und bietet Ihnen eine detaillierte Analyse Ihrer vorhandenen Infrastruktur. Azure Migrate kann Ihnen auch dabei helfen, die Abhängigkeiten Ihrer Anwendungen zu identifizieren und zu priorisieren, um den Prozess der Migration zu vereinfachen und zu beschleunigen.
Sollten bestimmte Bereiche der bestehenden IT-Infrastruktur für eine Migration in die Azure Cloud ungeeignet sein, sind Mischlösungen aus Cloud-basierten und traditionellen Inhouse-Komponenten in beliebiger Abstufung möglich.
Ein weiterer wichtiger Aspekt in diesem Schritt ist die Analyse der Sicherheitsniveaus an die zu migrierenden Assets. Hierbei sollte man nicht vergessen, dass Cloud-Umgebungen grundlegend potenzielle Sicherheitsrisiken mit sich bringen. Es ist daher unerlässlich, in Schritt 2 eine angemessene Sicherheitsstrategie zu entwickeln und die dafür notwendigen Maßnahmen zu ergreifen. Hierbei können die verschiedenen Sicherheitsfunktionen von Microsoft Azure genutzt werden, um eine sichere Umgebung in der Cloud zu schaffen.
Schritt 2: Planung und Vorbereitung der Migration
Im nächsten Schritt werden die Anforderungen an die künftige Cloud-Umgebung definiert. Erforderlicher Speicherplatz, notwendige Sicherheitsanforderungen, die Skalierbarkeit des Systems sowie die Erfüllung etwaiger Vorgaben an Compliance finden hier Berücksichtigung. Weitere Faktoren sind u.a.:
- Überprüfung der Internetverbindung und Netzwerkbandbreite
- Überlegungen zum Einsatz möglicher Verwaltungs- und Monitoring-Lösungen
- Überlegungen zur Konfiguration möglicher Sicherheitsmaßnahmen und Zugriffskontrollen
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Datensicherheit. Unternehmen sollten darauf achten, dass die Datenverschlüsselung und der Zugriff auf die Daten in der Cloud gesichert sind. Microsoft Azure bietet hierfür verschiedene Sicherheits- und Compliance-Funktionen an, wie zum Beispiel die Möglichkeit der Verschlüsselung von Daten mit Hilfe von Azure Key Vault oder die Einhaltung von Zertifizierungen wie ISO 27001, HIPAA oder GDPR. Es ist jedoch ratsam, sich vorab genau über die benötigten Standards und Bestimmungen zu informieren und sicherzustellen, dass die Cloud-Lösung diesen Anforderungen entspricht.
Hierbei empfiehlt es sich, eine detaillierte Liste der zu migrierenden Assets zu erstellen und eine klare Priorisierung vorzunehmen. Es ist auch wichtig, die Daten auf eventuelle Probleme wie Dateninkonsistenzen oder Kapazitätsengpässe zu überprüfen, bevor man mit der Migration beginnt. Durch die Nutzung von Tools und Diensten wie dem Azure Data Factory (siehe Schritt 3) kann die Datenmigration schneller und effizienter durchgeführt werden.
Des Weiteren sollte die künftige Skalierbarkeit der Cloud-Infrastruktur berücksichtigt werden. Wie eingangs erwähnt ist es – im Gegensatz zu On-Premises-Systemen – in Cloud-Umgebungen möglich, Ressourcen flexibel und schnell zu skalieren. Unternehmen sind so in der Lage, ihre IT-Infrastruktur ohne langwierige Prozesse oder teure Anschaffungen schnell an neue Anforderungen anzupassen (Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass die Ressourcen-Skalierung auch entsprechend der Anforderungen erfolgt und keine unnötigen Kosten entstehen).
All dies dient der Erstellung eines Kostenplans. Da eine Cloud-Migration in der Regel als kontinuierliches Servicemodell betrachtet werden sollte, ermöglicht die detaillierte Planung der Anforderungen realistische Budgetierung.
Die Kosten einer Migration in die Azure-Cloud hängen von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Größe und Komplexität Ihrer Workloads, der Anzahl der zu migrierenden Anwendungen und Datenbanken, der benötigten Speicherkapazität und der gewünschten Service-Level-Vereinbarungen (SLAs).
Microsoft bietet verschiedene Zahlungsmodelle für Azure an, einschließlich Pay-as-you-go, Reservierungen und Abonnementplänen.
Tipp: Durch die Verwendung von Reservierungen und Abonnementplänen können Sie Ihre Kosten senken und von Rabatten und Einsparungen profitieren.
Zusätzlich zu den Kosten für die Migration müssen auch die künftigen laufenden Kosten für die Azure-Cloud berücksichtigt werden, einschließlich der Kosten für die Speicherung, Verarbeitung und Übertragung von Daten sowie der Kosten für die Nutzung von Azure-Diensten und -Ressourcen.
Sobald alle Anforderungen und Kosten abgeklärt sind, kann mit der konkreten Projektierung und dedizierten Vorbereitungen begonnen werden. Dazu gehört beispielsweise die Auswahl der passenden Azure Services und die Konfiguration der Cloud-Umgebung nach den definierten Anforderungen. Hierbei gibt es eine Vielzahl von Optionen:
- Azure Virtual Machines für die Migration von virtuellen Maschinen
- Azure App Service für die Migration von Anwendungen
- Azure SQL Database für die Migration von Datenbanken
- Azure Active Directory für die Verwaltung von Benutzern und Zugriffskontrolle
Schritt 3: Durchführung der Migration
Sobald die Planung und Vorbereitung abgeschlossen sind, kann mit der eigentlichen Migration begonnen werden. Hierbei ist zu beachten, dass diese schrittweise und systematisch durchgeführt wird, um mögliche Ausfälle, Datenverluste o.ä. zu vermeiden. Hierzu können spezielle Tools oder Skripte genutzt werden, die die Migration automatisieren und überwachen. Aber auch der Einsatz maßgeschneiderter Checklisten sowie die in Schritt 1 erfolgte Überprüfung der Funktionalität und Kompatibilität der migrierten Anwendungen und Systeme sind wichtige Bausteine, um sicherzustellen, dass das Migrationsprojekt strukturiert und wie geplant durchgeführt wird. Ein mögliches Vorgehen wäre:
- Anlage eines neuen Azure-Kontos
- Erstellung und Konfiguration der Azure Services und Ressourcen (Azure-Portal)
- Migration der Daten und Anwendungen in diese Services
- Ablösen der bisher verwendeten Infrastrukturkomponenten
Nützliche Helfer für die Migration
Microsoft bietet verschiedene Werkzeuge zur Durchführung einer erfolgreichen Migration in die Microsoft Azure Cloud. Im Folgenden stellen wir Ihnen einige der wichtigsten vor:
Azure-Portal: Das Azure-Portal ist die grafische Benutzeroberfläche von Microsoft Azure und bietet eine einfache Möglichkeit, um auf die konfigurierten Cloud-Dienste zuzugreifen. Unternehmen können im Azure-Portal neue Ressourcen wie bsplw. eine virtuelle Maschine, eine Datenbank oder ein Netzwerk erstellen.
Azure Site Recovery: Mit Azure Site Recovery können Sie Ihre Anwendungen und Workloads in der Azure Cloud schützen und wiederherstellen. Das Tool bietet Ihnen eine zuverlässige und skalierbare Lösung für das Disaster Recovery Ihrer Workloads, sodass Sie im Falle eines Ausfalls schnell wieder online sind.
Azure Data Factory: Mit Azure Data Factory können Sie Daten aus unterschiedlichen Quellen in die Azure Cloud migrieren. Das Tool unterstützt Sie bei der Übertragung von Daten aus relationalen Datenbanken, Dateisystemen, Hosts sowie anderen Cloud-Diensten in die Azure Cloud.
Azure Database Migration Service: Mit dem Azure Database Migration Service können Sie komplette Datenbanken in die Azure Cloud migrieren. Das Werkzeug unterstützt verschiedene Datenbank-Engines, darunter Microsoft SQL Server, MySQL, Oracle und PostgreSQL, und bietet Ihnen eine reibungslose Migration ohne Unterbrechungen.
Umzug ohne Komplikationen
Im Idealfall erfolgt die Migration außerhalb der Geschäftszeiten, um mögliche Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb weitgehend zu minimieren. Zudem ist es wichtig, vorab eine klare Kommunikation mit allen beteiligten Personen und Abteilungen zu führen, um sicherzustellen, dass jeder über den Ablauf und die Auswirkungen der Migration informiert ist. Eine umfassende Schulung der Mitarbeiter und Anwender kann ebenfalls dazu beitragen, Komplikationen und Unklarheiten präventiv zu vermeiden.
Schritt 4: Testen und Validieren der migrierten Systeme
Sobald die Migration abgeschlossen ist, sollte diese bzw. die migrierten Systeme gründlich auf die Erfüllung der definierten Anforderungen hin getestet und validiert sowie – gemeinsam mit dem Auftraggeber – deren korrekte Funktion per Abnahme bestätigt werden. So wird die Umsetzung der gesteckten Ziele möglich und die angestrebten Vorteile der Cloud-Nutzung gegenüber einer herkömmlichen, Hardware-basierten Infrastruktur können im Geschäftsalltag umgesetzt und genutzt werden.
Schritt 5: Überwachung, Betreuung und Optimierung
Um den dauerhaften Erfolg der Migration sicherzustellen und die Vorteile einer Cloud-basierten Infrastruktur in Gänze ausschöpfen zu können empfiehlt es sich, die Umgebung nach Abschluss der Migration im Zuge der praktischen Nutzung fortlaufend zu überwachen und zu optimieren. Falls sich Arbeitsabläufe, Workloads, Sicherheitsanforderungen oder sonstige Gegebenheiten ändern, kann so zeitnah reagiert werden.
Mitarbeiterschulungen sind auch nach erfolgreicher Migration ein wichtiger Baustein zur Schaffung einer hohen Akzeptanz im Umgang mit den neuen Systemen.
Die Durchführung regelmäßiger Backups und Updates ist auch in Cloud-Umgebungen unabdingbar, um mögliche Ausfälle oder Datenverlust zu vermeiden.
Zu guter Letzt sollte die Cloud-Umgebung in Gänze regelmäßig neu evaluiert werden, um die Effizienz stetig weiter zu erhöhen und die Betriebskosten zu optimieren. Microsoft stellt hierfür Tools und Ressourcen wie beispielsweise Azure Cost Management and Billing bereit, die bei der Überwachung und Optimierung der Azure-Kosten unterstützen. Damit lassen sich die Kosten für die Cloud-Nutzung überwachen, Budgets setzen und optimieren sowie Berichte erstellen und analysieren.
Zusammengefasst – 8 Fakten zur Cloud-Migration mit Microsoft Azure
- Microsoft Azure ist eine Cloud-Computing-Plattform, die Unternehmen eine Vielzahl von Diensten und Lösungen bietet.
- Die Migration in die Cloud mit Microsoft Azure kann Zeit und Kosten sparen, sowie die Skalierbarkeit und Flexibilität des Unternehmens verbessern.
- Ein wichtiger Schritt bei der Migration in die Cloud ist die Bewertung der bestehenden Infrastruktur und Anwendungen, um zu entscheiden, welche in die Cloud migriert werden sollten.
- Es ist wichtig, eine geeignete Cloud-Strategie zu entwickeln und die Migration sorgfältig zu planen, um Stolpersteine zu vermeiden.
- Während der Migration müssen Sicherheits- und Datenschutzbedenken berücksichtigt werden, um die Daten und Anwendungen des Unternehmens zu schützen.
- Es ist ratsam, die Migration in kleinen Schritten durchzuführen und regelmäßig zu überprüfen, um sicherzustellen, dass alles reibungslos verläuft.
- Microsoft Azure bietet eine Vielzahl von Tools und Diensten, um die Migration zu erleichtern, einschließlich Azure Migrate, Azure Site Recovery und Azure Database Migration Service.
- Eine erfolgreiche Migration in die Cloud mit Microsoft Azure erfordert ein starkes Engagement von allen Beteiligten undeine gute Zusammenarbeit zwischen IT-Experten und Geschäftsführern. Es ist wichtig, alle betroffenen Mitarbeiter auf die Veränderungen vorzubereiten und Schulungen anzubieten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Migration in die Cloud mit Microsoft Azure viele Vorteile für Unternehmen bringen kann. Es erfordert jedoch eine sorgfältige Planung und Kontrolle, um Stolpersteine zu vermeiden und sicherzustellen, dass die Migration reibungslos und erfolgreich verläuft. Zudem müssen Sie sicherstellen, dass alle Sicherheits- und Datenschutzbedenken berücksichtigt werden, um Ihre Daten und Anwendungen vor Bedrohungen zu schützen.
Besonders wichtig: Eine erfolgreiche Migration in die Cloud mit Microsoft Azure erfordert ein starkes Engagement von allen Beteiligten.
Seien Sie smart – mit einer präzisen Planung gelingt die Migration
Wenn Sie Fragen zur Migration nach Microsoft Azure, zu Cloud Computing generell oder zu anderen Themen aus dem Microsoft-Kosmos haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Unser Team ist Experte in Sachen Azure. Wir beraten Sie gerne in allen Belangen rund um eine Migration und wie Sie diese erfolgreich durchführen.
Kontaktieren Sie uns unter der kostenfreien Nummer 0800 4883 338 oder vereinbaren Sie hier einen unverbindlichen Gesprächstermin.
Weiterführende Links
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