Lesedauer ‘Mobile Application Management: Für mobile Anwendungen im Geschäftsalltag’ 6 Minuten

Mit dem Siegeszug flexibler Arbeitsmodelle kommt der effizienten Administration mobiler Endgeräte immer größere Bedeutung zu. Aber nicht bloß die Geräte selbst, sondern auch die darauf laufenden Anwendungen und Apps erfordern eine sorgfältige Managementstrategie. Genau an dieser Stelle setzt Mobile Application Management an. Im folgenden Artikel beleuchten wir, was sich hinter dem Begriff versteckt, wie es sich vom Mobile Device Management unterscheidet und warum sich der Gebrauch für zukunftsorientierte Unternehmen lohnt.

Homeoffice, Internet der Dinge … die Zeiten ändern sich

Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel. Während bisher fixe Bürozeiten und stationäre Arbeitsplätze das Betriebsklima dominierten, sind aktuell variable, mobile Arbeitsformen wie Homeoffice, Remote Work und Virtual Office auf dem Vormarsch. Begünstigt und befeuert wird dieser Wandel durch eine ständig umfangreichere Palette mobiler Endgeräte, zunehmend leistungsstärkeren Anwendungen und besserer Verfügbarkeit schneller Internetverbindungen.

Diese technologischen Entwicklungen verändern nicht nur die räumliche und zeitliche Flexibilität der Unternehmen, sondern ebenso die Organisation von Projekten, die Definition von Arbeitsprozessen und die Kollaboration zwischen Abteilungen und Teams. Das wiederum trägt zur Steigerung der Effizienz und Produktivität bei, verbessert die Work-Life-Balance der Mitarbeitenden und macht das Unternehmen für diese so attraktiver.

Doch trotz der zahlreichen Vorteile dieser Arbeitsformen – die Risiken in Bezug auf den Datenschutz und die Endgerätesicherheit sind beachtlich. Dazu kommen neue Bedrohungsszenarien, welche die Sicherheitslage kontinuierlich verschärfen. Gemäß ‘Global Mobile Threat Report 2023‘ von Zimperium haben Internetkriminelle 2023 50% mehr Schadsoftware für mobile Geräte auf den Markt gebracht als im Vorjahr.

Vor diesem Hintergrund setzen immer mehr Unternehmen auf spezialisierte IT-Sicherheitslösungen. Neben altbewährten Ansätzen wie dem Mobile Device Management (MDM) kommt zunehmend auch Mobile Application Management (MAM) zum Einsatz.

Zentralisiertes System zur Verwaltung und Sicherung mobiler Anwendungen

Unter Mobile Application Management versteht man die koordinierte Verwaltung und Steuerung mobiler Anwendungen im Unternehmenskontext. Es ist ein integraler Baustein der übergeordneten Enterprise Mobility Management-Strategie, welche darauf ausgelegt ist, den Gebrauch mobiler Endgeräte zu steuern.

Mobile Application Management-Systeme zielen darauf ab, den komplette Lebenszyklus von Unternehmensanwendungen auf mobilen Endgeräten zu überwachen. Hierbei liegt der Schwerpunkt nicht nur auf der technischen Einführung und Bereitstellung der Anwendungen und Apps, sondern auch auf der Sicherstellung einer fehlerfreien, stabilen Nutzung. Dies gilt u.a. für die Installation, Aktualisierung und Deinstallation von sowie die Administration von Zugriffsrechten und Sicherheitseinstellungen.

Im Gegensatz zum Mobile Device Management, welches sich größtenteils auf die Hardware und die Betriebssysteme der mobilen Endgeräte fokussiert, legt das Mobile Application Management auf Anwendungsebene speziellen Wert auf Funktion, Sicherheit und Richtlinienkonformität.

In diesem Zusammenhang ist die Einführung von Unternehmensrichtlinien, welche den Umgang mit Daten und Anwendungen regulieren, ein entscheidender Punkt. Diese Richtlinien gewährleisten, dass sowohl die unternehmensinternen Sicherheitsstandards als auch externe Datenschutzanforderungen erfüllt werden. Oftmals sind Mobile Application Management-Systeme in der Lage, Datenverschlüsselung, Authentifizierung und sonstige sicherheitsrelevante Funktionen zu unterstützen, welche zur Einhaltung der individuellen Compliance-Vorgaben beitragen.

Mobile Application Management – die Funktionen auf einen Blick

MAM-Systeme bieten ein breites Spektrum an Funktionen. Der genaue Umfang variiert je nach Art der gewählten Lösung. Die Hauptfunktionen lassen sich in folgende Kategorien einteilen:

1. Zentrale Verwaltung

  • Vereinheitlichte Installation und Steuerung von Anwendungen und Apps
  • Anpassung der Einstellungen für mobile Anwendungen
  • Verwaltung und individuelle Konfiguration von Anwendungen und Apps auf den Endgeräten
  • Überprüfung von App-Installationen, Software-Aktualisierungen und Einstellungen

2. Sicherheits- und Datenschutzmaßnahmen

  • Verifizierung der Nutzeridentität und Ressourcen
  • Gesicherter Datentransfer zwischen Unternehmensanwendungen
  • Schutz der auf Mobilgeräten verwendeten Daten
  • Datenverschlüsselung in Anwendungen und Apps
  • Gewährleistung einer geschützten Netzwerkverbindung, sei es durch die App selbst oder durch ein Micro-VPN
  • Option für Remote-Datenlöschung oder Deaktivierung der Anwendungen und Apps

3. Anpassbares Branding

  • Individualisierbares Branding der mobilen Anwendungen
  • Einstellbare Branding-Optionen in den App-Einstellungen

4. Überwachung und Verwaltung

  • Kontinuierliches Monitoring und Kontrolle der genutzten Anwendungen und Apps
  • Umfassende Verwaltungsoptionen zur Sicherung der App- und Datensicherheit
  • Überwachung der App-Installation, Updates sowie Deinstallation über einen firmeneigenen App Store

5. Durchsetzung von Richtlinien

  • Implementierung und Kontrolle von Unternehmensrichtlinien auf mobilen Endgeräten

MDM vs. Mobile Application Management – welche Unterschiede gibt es?

Sowohl Mobile Application Management wie auch Mobile Device Management sind Schlüsseltechnologien für die sichere Verwendung mobiler Endgeräte im Unternehmen. Doch während MDM den Fokus auf die Sicherung der Hardware und der darauf gespeicherten Daten legt, konzentriert sich Mobile Application Management auf die Administration und Sicherheit mobiler Anwendungen.

IT-Administratoren können mit MDM-Lösungen Geräteeinstellungen steuern, Sicherheitsrichtlinien umsetzen und im Fall eines Verlusts oder auch Diebstahls Daten fernlöschen. Im Gegensatz dazu ermöglicht Mobile Application Management die Durchsetzung von Sicherheits- und Datenschutzrichtlinien auf App-Ebene, kontrolliert den kompletten Lebenszyklus der Anwendungen und gestattet die granulare Verwaltung von App-Berechtigungen.

Ein wesentlicher Nutzen von Mobile Application Management besteht in der Förderung des Bring Your Own Device-Prinzips (BYOD). Es liefert eine klare, strukturelle Unterteilung zwischen Unternehmens- und persönlichen Daten. Auch, wenn private und geschäftliche Apps parallel auf dem gleichen Gerät laufen, ist so für hohe Datensicherheit gesorgt.

Mobil, sicher, effizient – die Vorteile von Mobile Application Management auf einen Blick

Der Gebrauch leistungsstarker Mobile Application Management-Lösungen bietet viele Vorteile. Zu den wesentlichen zählen:

Effiziente Verwaltung von Anwendungen: Mobile Application Management-Lösungen sorgen für die effiziente Verwaltung mobiler Anwendungen in Firmen – remote und komfortabel für IT-Administratoren.

Vermindertes Risiko von Datenverlust und Datendiebstahl: Im Fall verlorener oder gestohlener Endgeräte entfernen IT-Administratoren mit MAM sensible Unternehmensdaten und verhindern so Datenverlust oder -diebstahl.

Verbesserte Kontrolle über Anwendungen und Daten: Durch Mobile Application Management behalten Unternehmen die volle Kontrolle über Anwendungen und Daten auf mobilen Endgeräten. Dies erleichtert die Administration.

Erhöhte Produktivität und Motivation am Arbeitsplatz: Mobile Endgeräte bieten viele sinnvolle Features, die der Effizienzsteigerung dienen und die Motivation am Arbeitsplatz erhöhen. MAM hilft dabei, Datenschutz- und Sicherheitsrisiken, welche mit mobilen Anwendungen verbunden sind, zu minimieren.

Verbesserter Datenschutz: Mobile Application Management-Lösungen ermöglichen Unternehmen die Begrenzung bzw. Deaktivierung des Datenaustauschs zwischen Applikationen sowie – im Bedarfsfall – eine zeitnahe, vollständige Datenlöschung.

Sichere mobile Arbeitsplätze dank Mobile Application Management

Flexible, mobile Arbeitsformen sind auf dem Vormarsch. Mobile Endgeräte und Anwendungen spielen hierbei eine zentrale Rolle. Um den Herausforderungen der Sicherheit und Verwaltung in mobilen Unternehmensumgebungen gerecht zu werden, ist die Etablierung einer Mobility Management-Strategie erforderlich. Diese sollte neben wirkungsvollem Mobile Device Management zur Geräteadministration auch eine spezialisierte Mobile Application Management-Lösung für die Verwaltung mobiler Anwendungen beinhalten.

Die Mischung aus MDM und Mobile Application Management in einer ganzheitlichen Strategie garantiert Unternehmen die ganzheitliche Kontrolle und Verwaltung aller mobilen Assets. Dies steigert das generelle Sicherheitsniveau und sorgt für die Einhaltung aller bestehenden Compliance-Richtlinien. Das Beste: Gleichzeitig erhöht sich die Produktivität und die Anwenderzufriedenheit!

Alle Fragen zum Thema sowie weitere Details zu MAM und den Möglichkeiten, die sich Ihnen dadurch bieten, erörtern wir Ihnen gerne persönlich! Kontaktieren Sie uns unter der kostenfreien Nummer 0800 4883 338 oder über nebenstehendes Kontaktormular.

 

Weiterführende Infos: Sicherheitsanalysen mit CRISEC | IT-Infrastruktursicherheit mit Lösungen von ITQ

 

Foto © Adobe Stock

 

Lesedauer ‘NAC – Effiziente Geschäftsabläufe durch sichere Netzwerkkontrollen’ 6 Minuten

Von Firmennetzwerken wird heute sowohl permanente Verfügbarkeit als auch lückenlose Absicherung verlangt. Die Herausforderung für Unternehmen besteht darin, dass sie immer den Gesamtüberblick über alle Netzwerkendpunkte behalten und dabei gleichzeitig ihren Zugriff effektiv steuern müssen. Genau an dieser Stelle tritt Network Access Control (NAC) auf den Plan. Aber was versteckt sich hinter diesem Begriff? Welche Herangehensweisen stehen zur Verfügung, und warum ist ein effizientes Network Access Control-System für den Schutz des Netzwerkperimeters in modernen Unternehmen unerlässlich? Die Antworten erhalten Sie im folgenden Beitrag.

Zukunftssicher mit NAC

In Zeiten rasanter Technologiesprünge und starken Wettbewerbs sowie einschneidender weltwirtschaftlicher Veränderungen stehen Unternehmen vor enormen Herausforderungen. Längst reicht es nicht mehr aus, auf gegenwärtige Trends und Marktentwicklungen zu reagieren. Stattdessen verlangt der Markt eine kontinuierliche Optimierung der Geschäftsvorgänge, um die eigen Position zu stärken und dauerhaften Erfolg und beständiges Wachstum zu fördern.

Die steigende Bedeutung der Verwendung fortschrittlicher Technologien, innovativer Softwarelösungen sowie neuartiger Endgeräte ist in diesem Rahmen daher unbestritten. Schließlich ermöglichen diese Assets, dass Firmen effizienter und dynamischer agieren, ihre operativen Geschäftsvorgänge optimieren, sich schnell an Änderungen angleichen, Wachstum wie auch Innovationen voranbringen und so in einem stark konkurrierenden Markt bestehen.

Allerdings führt die fortschreitende Integration dieser Technologien zu einer kontinuierlichen Ausweitung des Netzwerkperimeters, was unweigerlich neue Herausforderungen in Bezug auf Netzwerksicherheit und Zugriffsverwaltung mit sich bringt. Um diesen Herausforderungen effektiv zu begegnen, sind robuste Netzwerksicherheitsmechanismen wichtiger denn je. Genau an dieser Stelle setzen NAC-Systeme an.

NAC – Definition und Ziel von Network Access Control

NAC, auch geläufig unter den Begriffen Netzwerkzugriffs- oder Netzwerkzugangskontrolle, stellt einen IT-Sicherheitsansatz dar, der darauf abzielt, den ungebetenen oder sogar schädlichen Zugriff auf kritische Netzwerkressourcen zu verhindern. Durch das Implementieren verschiedener Authentifizierungs- und Autorisierungsebenen wird gewährleistet, dass nur verifizierte Nutzer, Endpunkte oder auch Anwendungen Zugriff auf das Unternehmensnetzwerk erhalten.

Angesichts dieser strukturierten Vorgehensweise sind Firmen in der Lage, ein breites Spektrum an Bedrohungen – sowohl von innen als auch von außen – effektiv abzuwehren. Zudem gleichen sie durch den Einsatz von NAC ihre Sicherheitsmaßnahmen an den jeweiligen Unternehmenskontext an. Dies ermöglicht die Einhaltung spezifischer Sicherheitsrichtlinien und Compliance-Anforderungen.

Der Unterschied zwischen Pre- und Post-Admission-NAC

Wenn es um Network Access Control geht, gibt es zwei fundamentale Herangehensweisen, welche jeweils ihre eigenen Stärken und Schwächen haben: Pre-Admission-NAC und Post-Admission-NAC. Doch was unterscheidet die beiden Ansätze voneinander?

Pre-Admission-NAC

Das Herzstück des Pre-Admission-NAC ist die strenge Kontrolle von Zugriffsanfragen, welche schon vor der initialen Netzwerkanbindung des Geräts oder Benutzers greift. Die Absicht dahinter ist einfach, aber effizient: Den Einlass (gegebenenfalls unsicherer) Endpunkte in das Netzwerk zu vermeiden. Präzise authentifizierte Identifikationsprozesse gewährleisten, dass ausschließlich absolut vertrauensvolle Geräte den gewünschten Netzwerkzugang erhalten.

Post-Admission-NAC

Bei Post-Admission-NAC findet die Überprüfung erst statt, nachdem der Zugriff bereits erlaubt wurde. Das mag riskanter erscheinen, bietet aber den Vorteil, dass bereits angeschlossene Endpunkte einer fortlaufenden Überprüfung unterzogen werden. Findet das System hier eine Sicherheitsverletzung, erfolgt eine sofortige Sperre des Netzwerkzugangs.

Ungeachtet der unterschiedlichen Herangehensweisen bieten beide Ansätze ein einzigartiges Repertoire an Werkzeugen und Strategien für die Netzwerksicherheit. Während Pre-Admission-NAC einen präventiven Fokus hat, ermöglicht Post-Admission-NAC dynamische, regelmäßige Überwachung. Zur Erreichung mehrschichtiger, hoch belastbarer Netzwerksicherheit bietet sich die Optionen, Pre- und Post-Admission-NAC miteinander zu kombinieren.

Die Kernfunktionen einer Network Access Control-Lösung

Um Netzwerkzugriffe zu steuern, basiert NAC strukturell auf der Verbindung von Technologien und Sicherheitsrichtlinien. Auch wenn es heutzutage eine Vielzahl unterschiedlicher Network Access Control-Lösungen gibt, arbeiten diese im Kern nach gleichen Prinzipien und bieten einige grundlegende Funktionen. Dazu gehören:

  • Authentifizierung und Autorisierung: Vor dem Netzwerkzugang passiert eine Identitätsüberprüfung der Endpunkte. Hier kommen diverse Methoden wie Benutzername/Passwort-Kombinationen, biometrische Daten oder auch digitale Zertifikate zum Einsatz. Nach vollständig erfolgter Authentifizierung kommt die Autorisierung, bei welcher festgelegt wird, welche Mittel ein Benutzer oder Endpunkt verwenden darf.
  • Rollenbasierte Zugriffskontrolle: Nach der Authentifizierung und Autorisierung vergibt das System Zugriffsrechte, basierend auf der Rolle des Benutzers oder des Endpunkts.
  • Überwachung der Endpunkte: NAC-Lösungen untersuchen Endpunkte, die eine Vernetzung mit dem Unternehmensnetzwerk schaffen wollen, aktiv. So ist garantiert, dass diese den firmeninternen Sicherheitsstandards genügen.
  • Quarantäne und Problembehebung: Sollte ein Endpunkt nicht den unternehmensspezifischen Sicherheitskriterien gerecht werden, parken NAC-Lösungen diesen in einer Quarantänezone.
  • Zugriffsüberwachung: Eine fortlaufende Überwachung der Aktivitäten garantiert konformes Zugriffsverhalten und klaren Handlungsspielraum im Rahmen unternehmerischer Richtlinien.
  • Zugriff für Gäste: Einige Network-Access-Control-Lösungen bieten die Funktion eines eingeschränkten Netzwerkzugriffs speziell für Gäste.

Vorteile der Netzwerkzugriffskontrolle

Die Implementierung von Network-Access-Control-Systemen in Unternehmensnetzwerke birgt etliche Vorzüge, die weit über die bloße Kontrolle des Netzwerkzugriffs hinausgehen.

Übersicht und Kontrolle: Network Access Control-Lösungen ermöglichen Administratoren eine zuverlässige Überprüfung und Kontrolle über den Zugang zum Unternehmensnetzwerk. Informationen darüber, welche Geräte mit dem Netzwerk verknüpft sind und wo sich diese befinden, sind in Echtzeit abrufbar. Effektives Reporting erleichtert die Beobachtung und Analyse von Netzwerkaktivitäten.

Komfort und Sicherheit: Mit der Implementierung von NAC erhöhen Firmen die Sicherheit ihrer Netzwerkzugänge substantiell und steigern gleichzeitig den Nutzerkomfort. Nutzer greifen mit dem Wissen, gemäß der Unternehmenssicherheit und -richtlinien zu handeln, sorgenfrei auf Netzwerkressourcen zu.

Einhaltung internationaler Sicherheitsstandards: Moderne Network Access Control-Lösungen unterstützen Unternehmen bei der Einhaltung verschiedenster Sicherheitsstandards, indem sie erhöhte Transparenz im Netzwerk gewähren sowie ein sicheres Gästeportal bereitstellen, was die Compliance-Verwaltung vereinfacht.

Effiziente Verwaltung des Netzwerkzugangs: Mit leistungsfähigen Funktionen ausgerüstet, vereinfacht und beschleunigt NAC die Administration des Netzwerkzugangs. Fortschrittliche Möglichkeiten zur Geräteprofilerstellung sowie automatisierte Workflows gestatten eine leistungsfähige Netzwerkverwaltung.

Schutz vor externen und internen Bedrohungen: Network Access Control-Lösungen bieten effektiven Schutz vor externen und internen Bedrohungen. Durch die strenge Zugangskontrolle zu Netzwerkressourcen und die Durchführung von Sicherheitsrichtlinien verringert sich die Gefahr von Sicherheitsverletzungen drastisch.

Verbesserte Netzwerksicherheit: In Bezug auf die enormen Anforderungen an die Netzwerksicherheit in der heutigen Zeit stellen NAC-Lösungen ein wesentliches Erfüllungswerkzeug dar. Gleichzeitig sorgen sie dafür, die allgemeine Netzwerksicherheit kontinuierlich zu optimieren.

NAC – Optimale Kontrolle, maximale Sicherheit

Die Sicherheit von Unternehmensnetzwerken ist die Grundlage für reibungslose Geschäftsabläufe und formt die Basis für Vertrauen sowohl innerhalb des Unternehmens als auch im Kunden- und Partnerkontext. Lösungen zur Netzwerkzugriffskontrolle stellen eine stabile Schutzschicht dar, die Unternehmen bei der Organisation und Zugangsverwaltung ihrer Netzwerkressourcen helfen.

Die Implementierung vereinfacht die Handhabung der Identitätsprüfung und Autorisierung von Benutzern, Endpunkten und Anwendungen. Dies gewährleistet eine hohe Absicherung kritischer Unternehmensressourcen und garantiert so die Netzwerkintegrität sowie die Sicherheit sensibler Daten. Zudem sind Unternehmen durch den Einsatz von Network Access Control in der Lage, aktuelle und künftige regulatorische, branchenspezifische Anforderungen einzuhalten – ein zwingendes Erfordernis der modernen Geschäftswelt.

Die Einbindung einer NAC-Lösung ist somit ein entscheidender Schritt zur Schaffung einer zuverlässigen, sicheren Netzwerkumgebung.

Alle Fragen zum Thema sowie weitere Details zu NAC und den Möglichkeiten, die sich Ihnen dadurch bieten, erörtern wir Ihnen gerne persönlich! Kontaktieren Sie uns unter der kostenfreien Nummer 0800 4883 338 oder über nebenstehendes Kontaktormular.

 

Weiterführende Infos: Netzwerkkontrolle mit macmon | Sicher in der Cloud mit Microsoft Azure Security |Sichere Datensynchronisation mit ez Sync

 

Foto © Adobe Stock

 

Lesedauer ‘EU-Cybersicherheitsstrategie: Maßnahmen gegen Internetangriffe und Internetkriminalität’ 7 Minuten

Ein Unternehmen führen ohne Internet und digitale Technologien – undenkbar. Das breite Wissensspektrum sowie die Möglichkeiten der Digitalisierung inspirieren unser tägliches Handeln, unterstützen den Fortschritt in der Geschäftswelt und gestatten globale Vernetzung. Allerdings sind mit all diesen Vorteilen auch Gefahren verbunden. Internetkriminalität, Desinformationskampagnen und digitale Spionage haben sich zu übergreifenden Bedrohungen entwickelt. In Anbetracht dieser Gefahrenlage hat die Europäische Union eine Cybersicherheitsstrategie formuliert. Welche speziellen Regelungen diese Vorgehensweise umfasst und wie sie Unternehmen und Einzelpersonen in der EU prägt, erörtern wir Ihnen im folgenden Artikel.

Den digitalen Alltag sicher gestalten

Remote Work statt Büroarbeit, virtuelle Meetings statt Konferenzraum, Online Shopping statt Einkaufsbummel: In den letzten Jahren gestaltet sich unser tägliches Leben, sowohl privat als auch im beruflich, zunehmend ‘digitalisiert’. Das überrascht kaum: Im Gegensatz zu traditionellen Lebens- und Arbeitsweisen bieten digitale Technologien diverse ökonomische wie ökologische Vorteile.

Doch wo Licht ist, ist auch Schatten: Die wachsende Online-Präsenz ruft Kriminelle auf den Plan, welche von der Anonymität des Internets profitieren. Egal ob es um Datendiebstahl, digitale Erpressung oder virtuelles Stalking geht – die Spanne möglicher Straftaten ist hoch und betrifft Einzelpersonen ebenso wie Wirtschaftsunternehmen und Behörden. Dieser Trend steigt in Zukunft noch an – bis 2025 sind weltweit ca. 41 Milliarden Geräte mit dem ‘Internet der Dinge’ verbunden.

Die so entstehenden Schäden liegen bereits jetzt in Billionenhöhe! Allein die deutsche Wirtschaft erleidet durch Internetangriffe einen jährlichen finanziellen Verlust von ca. 206 Milliarden Euro. Und wir reden hier noch nicht von etwaigen Reputationsschäden oder – im schlimmsten Fall – dem Verlust der Geschäftsfähigkeit.

Um den vielfältigen und fortlaufend wechselnden Bedrohungslagen effizient zu begegnen, hat die Europäische Union bereits im Dezember 2020 eine innovative Cybersicherheitsstrategie verabschiedet.

Sicherheit und Transparenz als Kernpunkte

Die EU-Cybersicherheitsstrategie ist weit mehr als nur ein politisches Statement. Sie ist ein umfassender Plan für die Zukunft der digitalen Sicherheit in Europa und über europäische Grenzen hinaus. Sie hat das Ziel, einen digitalen Raum zu erzeugen, der nicht bloß sicher ist, sondern zudem die Grundwerte und Grundrechte der europäischen Bevölkerung, Wirtschaft und Gesellschaft beschützt.

Die Strategie ist in drei wesentliche Aktionsbereiche gegliedert:

  1. Stärkung der Widerstandsfähigkeit und der technologischen Souveränität: Dieser Aktionsbereich konzentriert sich auf die Stärkung der Resistenz kritischer Infrastrukturen, beispielsweise dem Gesundheitswesen, der Energieinfrastruktur sowie dem Verkehrssektor. Unterschiedliche Regelungen, etwa das Programm zur Cyber-Sicherheitszusammenarbeit (CSC) und die NIS2-Richtlinie, garantieren die Absicherung der EU sowie ihrer Mitgliedstaaten gegen Cyberbedrohungen. Des Weiteren ist die Einrichtung eines KI-gestützten Netzwerks von Sicherheitszentren vorgesehen, welches als ‘EU-Cyber-Schutzschild’ dienen soll.
  2. Entwicklung operativer Fähigkeiten für Prävention, Abschreckung und Reaktion: Die EU richtet eine zentrale Cyberkoordinierungsstelle ein, die die Zusammenarbeit zwischen den diversen EU-Organen und den nationalen Behörden optimiert. Zudem erweitert sie den Handlungsspielraum der EU im Bereich der Cyberdiplomatie und treibt die Entwicklung von Kenntnissen zur Cyberabwehr voran.
  3. Förderung eines weltweit offenen und sicheren Cyberraums: Mit diesem Aktionsbereich etabliert die EU einheitliche Regeln für hohe digitale Sicherheit. Durch die Intensivierung internationaler Kooperationen erarbeitet sie Normen und Standards, welche im Einklang mit den Werten der Europäischen Union stehen. Darüber hinaus ist der Aufbau von Cyberkapazitäten in Drittstaaten ein zentraler Baustein dieses Bereichs.

EU-Cybersicherheitsstrategie: Die wichtigsten Regelungen

Die Europäische Union hat mit der Cybersicherheitsstrategie etliche Schlüsselinitiativen angestoßen und diverse Regularien fixiert, welche für die Stärkung der digitalen Resilienz der Mitgliedstaaten sorgen. Im Folgenden erörtern wir einige der wichtigsten Regelungen im Detail:

Initiative zur Kollaboration in der Cybersicherheit: Als integraler Bestandteil der EU-Cybersicherheitsstrategie setzt die Initiative zur Kollaboration in der Cybersicherheit (CSC) den Fokus auf die Verstärkung der kollaborativen Bemühungen zwischen den Mitgliedstaaten der EU sowie Drittländern. Der Anreiz besteht darin, kollektive Probleme im Bereich der Cybersicherheit wirkungsvoll zu bewältigen. Angestrebt ist ein überlegenes Cybersicherheitsniveau. Erreicht wird dies durch den Austausch bewährter Verfahren sowie die Publikation von Fakten.

NIS2: Die NIS2-Richtlinie definiert strenge Sicherheitsvorschriften für kritische Infrastrukturen, IT-Landschaften und -Dienste. Davon ausgehend müssen Unternehmen und Organisationen zwingend adäquate Strategien zur Verteidigung ihrer IT-Systeme und -Netzwerke implementieren. Bei Zuwiderhandlungen ist mit schweren Sanktionen zu rechnen.

Gesetz zur Cyber-Resilienz: Die Vorschrift zur Cyber-Resilienz (kurz CRA) verfolgt das Ziel, die betriebliche Widerstandsfähigkeit gegen Internetkriminalität zu steigern. Wirtschaftsunternehmen und staatliche Einrichtungen sind dazu aufgefordert, präventive Schritte zur effektiven Sicherung ihrer Informations- und Kommunikationssysteme einzuleiten.

Regelung der Integration von künstlicher Intelligenz im Gesundheitswesen: Diese Vorschrift klärt die gesetzeskonforme Integration von KI im Bereich des Gesundheitswesens. Ihr Ziel ist die Minimierung möglicher Datenschutzrisiken, ohne jedoch die Vorteile der Nutzung von künstlicher Intelligenz im Gesundheitswesen einzuschränken.

Die Vorteile eines koordinierten Ansatzes für die Internetsicherheit

In einer digitalisierten Welt, in der die Internetkriminalität stetig steigt und Bedrohungen zunehmend raffinierter und komplexer werden, ist koordiniertes Vorgehen in Bezug auf Internetsicherheit nicht bloß erwünscht, sondern angebrachte Notwendigkeit. Dieser koordinierte Ansatz ermöglicht die Schaffung eines homogenen Handlungsrahmens, welcher die Vereinheitlichung und Verbesserung der Cybersicherheitspraktiken in den einzelnen Mitgliedstaaten erleichtert. Diese Rahmenbedingungen stellen sicher, dass alle Mitgliedstaaten die gleichen, hohen Standards in Sachen Internetsicherheits-Management erfüllen.

Darüber hinaus hat eine koordinierte Cybersicherheitsstrategie weitreichende Vorzüge: Sie erschafft eine einheitliche Front gegen Internetrisiken und unterstützt die Teamarbeit und den Informationsaustausch zwischen den Mitgliedstaaten. Dadurch entsteht ein starker und vor allem sicherer digitaler Raum, und diese Sicherheit sorgt letzten Endes für das allgemeine Wohlbefinden aller Einwohner der EU.

EU-Cybersicherheitsstrategie: Gesetzgebung für Unternehmen

Die Europäische Union hat in den vergangenen Jahren signifikante Anstrengungen unternommen, um die Cybersicherheitslandschaft in der EU zu stärken. Zu diesem Zweck wurden eigens entwickelte Richtlinien, Verordnungen und Gesetze erlassen. Diese Regelwerke schützen digitale Infrastrukturen, private Daten der Bürger sowie sämtliche, im digitalen Raum agierende, Unternehmen. Letztere sind durch dedizierte Regelungen zusätzlich abgesichert:

Deutsches BSI-Gesetz: In der BRD dient das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) als regulierende Institution für Cybersicherheit. Das BSI-Gesetz erklärt deren Zuständigkeiten sowie Befugnisse und leistet einen unverzichtbaren Teil zum Schutz der Informationssicherheit innerhalb Deutschlands.

NIS-Direktive: Diese Richtlinie konkretisiert die Verantwortungsbereiche von Wirtschaftsakteuren und Organisationen im Gebiet der Internetsicherheit auf EU-Ebene und fördert Kollaborationen zwischen den Mitgliedstaaten zur Abwehr von Cybergefahren.

eIDAS-Regulierung: Diese Regelung lenkt die Anwendung elektronischer Identifizierungs- und Vertrauensdienste innerhalb der EU und sichert sowohl die Interoperabilität als auch die Integrität.

Nationale Gesetze zur IT-Sicherheit: Innerhalb der verschiedenen Mitgliedsländer der EU gibt es weitere Gesetzgebungen für die IT-Sicherheit, welche Unternehmen und Institutionen dazu anhalten, die informationstechnologischen Systeme vor Internetgefahren zu schützen.

EU-DSGVO: Diese Vorschrift etabliert strenge Richtlinien für den Umgang mit personenbezogenen Daten und setzt bei Verstößen drastische Sanktionen fest. Unternehmen, welche die derzeitigen Cybersicherheitsvorschriften nicht erfüllen, müssen mit hohen Geldbußen rechnen. Deshalb ist eine regelmäßige Kontrolle der Informations- und Kommunikationssysteme unentbehrlich, um die Einhaltung der geltenden Cybersicherheitsvorschriften zu garantieren.

EU-Cybersicherheitsbehörden auf einen Blick!

In der Europäischen Union gibt es mehrere professionelle Behörden und Organisationen, welche sich der Cybersicherheit verschreiben.

An vorderster Front steht die European Union Agency for Cybersecurity, kurz ENISA. Diese ist die zentrale Anlaufstelle für Anliegen rund um die Internetsicherheit in der EU. Die Dienststelle bietet eine Reihe von Dienstleistungen an, darunter Risikobewertungen, Tipps sowie die Förderung von Kooperationen und Netzwerken zwischen den Mitgliedstaaten.

Neben der ENISA gibt es die Computer Emergency Response Teams (CERTs). Diese Teams reagieren in Echtzeit auf Internetbedrohungen sowie Internetangriffe. Die Teams agieren sowohl auf nationaler als auch auf lokaler Ebene und bieten schnelle Unterstützung bei der Identifizierung und Bekämpfung von Internetbedrohungen.

Eine weitere Organisation, welche bei der Cybersicherheitsabwehr eine entscheidende Rolle spielt, ist das European Cybercrime Centre (EC3) von Europol. Das EC3 fungiert als koordinierende Einheit für die Abwehr von Internetkriminalität in der EU und begünstigt den Informationsaustausch und die Zusammenarbeit zwischen den Strafverfolgungsbehörden der Mitgliedstaaten.

Sämtliche dieser Behörden arbeiten Hand in Hand und gewährleisten so eine koordinierte und wirkungsvolle Reaktion auf sämtliche Bedrohungen für die Internetsicherheit. Die Aktivitäten dieser Behörden und Organisationen sind wesentlicher Bestandteil der EU-Cybersicherheitsstrategie.

Ein Meilenstein für die digitale Souveränität Europas

Fakt ist: Das Internet und digitale Technologien haben grundlegende Auswirkungen auf unseren Geschäftsalltag. In diesem Kontext stellt die EU-Cybersicherheitsstrategie einen entscheidenden Baustein für die Instandhaltung der digitalen Integrität sowie Absicherung in Europa dar. Durch eine Kombination aus koordinierten Strategien, spezialisierten Behörden und umfangreichen rechtlichen Rahmenbedingungen bietet die Strategie einen robusten Schutzschild gegen die vielfältigen Internetbedrohungen unserer Zeit.

Alle Fragen zum Thema sowie weitere Details zur ‘EU-Cybersicherheitsstrategie’ erörtern wir Ihnen gerne persönlich! Kontaktieren Sie uns unter der kostenfreien Nummer 0800 4883 338.

 

Weiterführende Infos: Infrastruktursicherheit mit Lösungen von ITQ | Microsoft Azure Security | IT-Sicherheitskonzepte

 

Foto © JESHOOTS.com @ Pexels

 

Lesedauer ‘Scamming: Die unterschätzte Gefahr aus dem Internet 7 Minuten

Das Internet steckt voller Versprechungen. Sei es der Lottogewinnen, persönliche Liebesbotschaften oder attraktive Jobangebote. Doch leider sind eine Menge dieser verlockenden Sonderangebote nichts als mit Luft gefüllte Worthülsen, erfunden von skrupellosen Betrügern. Im Zeitalter der Digitalisierung hat das sog. Scamming erschreckende Ausmaße angenommen. Die Methoden sind heimtückisch und die Folgen fatal: Opfer von Scamming werden nicht nur finanziell, sondern auch mental beträchtlich geschädigt. Aber was verbirgt sich hinter dem Begriff Scamming? Welche verschiedenen Arten gibt es und wie können Sie sich dagegen absichern? Antworten auf diese Fragen finden Sie im folgenden Artikel.

Scamming & Co. – die Dunkelziffer ist riesig

Internetkriminalität ist ein globales, kontinuierlich wachsendes Phänomen. Datendiebstahl und -manipulation, die Verbreitung von Schadprogrammen sowie unterschiedliche Betrugsmaschen sind nur ein paar Beispiele für deren unterschiedliche Erscheinungsformen. Allen gemein ist der durch sie verursachte beachtliche Schaden. Sowohl alltägliche kleinere Vorfälle wie auch ausgemachte Skandale verdeutlichen die allgegenwärtige Gefahr und die vielfältigen Konsequenzen der Internetkriminalität.

Die Polizeiliche Kriminalstatistik für die Bundesrepublik Deutschland verzeichnete im Jahr 2022 in Summe 136.865 Fälle von Cyberkriminalität. Diese alarmierende Zahl stellt aber nur den Gipfel des Eisbergs dar, da es vor allem auf diesem Gebiet eine erhebliche Dunkelziffer gibt. Besonders dramatisch ist die Tatsache, dass in jüngster Zeit vermehrt offizielle Webseiten, wie beispielsweise die der Europäischen Union, von Scammern missbraucht werden, um betrügerische Tätigkeiten auszuführen. Dies zeigt, dass selbst offenbar vertrauenswürdige Quellen nicht mehr geschützt vor gewieften Internetkriminellen sind.

Scamming – Die Essenz des Vorschussbetrugs

Scamming (auch: Scam) bezeichnet unterschiedliche Arten des ‘Vorschussbetrugs’. Es handelt sich um betrügerische Tätigkeiten, bei welchen die Verbrecher darauf abzielen, ihre Opfer finanziell zu beschädigen, persönliche Informationen zu sammeln oder Waren gesetzeswidrig zu erlangen. Dies erfolgt zumeist durch das Ausnutzen von Vertrauen und Manipulation. Die Betrüger setzen eine Reihe von Methoden ein, die von vorgetäuschten Lotteriegewinnen oder betrügerischen Jobangeboten bis hin zum so bezeichneten ‘Liebesbetrug’ reichen. Sie ködern ihre Opfer mit Angeboten und Versprechungen, um sie zu überzeugen, Geld zu schicken oder persönliche Daten preiszugeben. Im Zuge dessen setzen die Täter häufig auf hochmanipulative Taktiken, alles mit dem Ziel, das Vertrauen der Opfer zu gewinnen und diese in die Irre zu führen. Oftmals verwenden die Täter Techniken aus dem Bereich des Social Engineering. Sie geben sich als vertrauenswürdige Personen aus oder bauen eine Vertrauensbeziehung auf, um potenzielle Opfer so zum handeln zu bewegen.

Die Auswirkungen von Scamming sind verhängnisvoll. Oftmals erfahren die Opfer hohen wirtschaftlichen Verlust. Zudem ist der mentale Schaden durch den Vertrauensbruch enorm und belastend. Darüber hinaus führt das Übermitteln persönlicher Informationen oft zu zusätzlichen Risiken, wie etwa einem Identitätsdiebstahl.

Scamming-Arten: Von Lotteriebetrug bis hin zu Jobscams

Scams kommen vor allem im Geschäftsumfeld in vielfältiger Form vor. Im Folgenden sind einige der meist genutzten Scam-Arten aufgelistet:

CEO-Fraud (Geschäftsführer-Betrug): Bei dieser Betrugsform geben sich Kriminelle als hochrangige Führungskräfte eines Unternehmens aus und bitten ArbeitnehmerInnen, dringende Überweisungen durchzuführen oder vertrauliche Fakten zu verraten. Oft nutzen Sie dazu Social-Engineering-Techniken, um das Vertrauen der Arbeitnehmer zu gewinnen und diese zur Ausführung dieser betrügerischen Handlungen zu bewegen.

Lieferantenbetrug: Bei dieser Scamming-Variante geben sich Betrüger als langjährige Zulieferer aus und bitten das Unternehmen, Zahlungsdaten zu verändern. In Folge begleicht die Buchhaltung Rechnungen an den Schwindler statt an den legitimen Zulieferer.

Rechnungsbetrug: Dieser Scam beinhaltet den Versand gefälschter Rechnungen für Konsumgüter oder Dienstleistungen (nicht ausgeliefert bzw. erbracht) sowie den Erwerb von Produkten oder Dienstleistungen unter Nutzung gestohlener oder gefälschter Zahlungsinformationen.

Tech-Support-Betrug: Im Rahmen dieser Betrugsart geben sich Schwindler als IT-Dienstleister aus und beteuern, dass das Unternehmen ein IT-Problem hat, welches sie gegen eine Gebühr beseitigen möchten. Oftmals veranlassen die Faktoren Angst und Dringlichkeit Unternehmen dazu, vermeintliche Services zu bezahlen (die nie erbracht werden).

BEC (Business-E-Mail Compromise): Hier hacken Betrüger ein Firmen-E-Mail-Konto und führen falsche Finanztransaktionen im Namen des Unternehmens durch. U.U. geben Sie sich sogar als vertraute Person aus und beeinflussen sensible Geschäftsanforderungen und -prozesse (auch hier mit dem Ziel, betrügerische Transaktionen durchzuführen).

Effektive Maßnahmen: Sicherheit als oberste Priorität für Unternehmen

Die effektivste Option, um sich vor Scams zu schützen, ist eine gesunde Portion Skepsis im World Wide Web: Überall da, wo Geld via Vorkasse transferiert werden soll, ist Vorsicht geboten. Zudem gibt es eine Reihe simpler Schutzmaßnahmen, um sich und ihre MitarbeiterInnen vor Scamming-Bedrohungen zu schützen. Hierzu gehören unter anderem:

IT-Sicherheitsschulungen und Aufklärung der MitarbeiterInnen: Bei Scamming sind die Beschäftigten die erste Verteidigungslinie. Regelmäßige Schulungen sowie die Sensibilisierung für die unterschiedlichen Scamming- Varianten und wie diese funktionieren, befähigen das Personal dazu, verdächtige Tätigkeiten zu erkennen und zu melden.

Technische Sicherheitsmaßnahmen: Die Implementierung belastbarer IT-Sicherheits-Systeme ermöglicht es Unternehmen, Scamming-Bedrohungen zu erkennen und abzublocken. Hierzu gehören der Gebrauch robuster Firewalls, verlässlicher Antivirenprogramme, leistungsfähiger E-Mail-Filter und verlässlicher Systeme für eine Multi-Faktor-Authentifizierung.

IT-Sicherheitsrichtlinien und IT-Sicherheitsverfahren: Führen Sie klare Vorschriften und Vorgehen für die Interaktion mit sensiblen Informationen und Transaktionen ein. Das beinhaltet z.b. Vorschriften für die Überprüfung und Bewilligung von Rechnungen oder den zuverlässigen Umgang mit sensiblen Geschäftsinformationen.

Datenschutzrichtlinien: Regelungen zum Schutz persönlicher und geschäftlicher Daten sowie die Einschränkung des Datenzugriffs nach Abteilungen oder Berechtigungsstufe verringern das Scamming-Risiko beträchtlich.

Regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen und Audits: Um potenzielle Schwachstellen zu ermitteln und sicherzustellen, dass sämtliche Sicherheitsmaßnahmen auf dem aktuellsten Stand sind.

Krisenmanagementplan: Für den Fall, dass ein Scam erfolgreich ist, muss ein funktionierendes Krisenmanagement implementiert sein. Ein Krisenmanagementplan beinhaltet Schritte zur Schadensbegrenzung, zur Untersuchung des Falls sowie zur Wiederherstellung des Normalzustands.

Backup und Recovery: Das Backupmanagement samt Wiederherstellungskonzept sorgt im Schadensfall für die o.g. Rückkehr zum geregelten Geschäftsbetrieb.

Scamming-Vorfall: Sofortig Handeln, gezielte Maßnahmen ergreifen!

Sobald Sie auf einen Scamming-Vorfall stoßen, gibt es unterschiedliche Maßnahmen, die umgehend umgesetzt werden müssen. So minimieren Sie das Schadenspotenzial und verhindern zukünftige Angriffe.

  1. Identifizierung Sie das Problem: Der allererste Schritt besteht darin, den Vorfall zu erkennen und zu melden. Dafür sorgen interne Sicherheitsmechanismen oder aufmerkasame MitarbeiterInnen bzw. Kunden.
  2. Schadensbegrenzung: Ergreifen Sie umgehend Methoden zur Begrenzung des Schadensfalls, nachdem Scam verifiziert wurde. Blockieren Sie betroffene Benutzerkonten, sperren Sie bestimmte Bankverbindungen für den Zahlungsverkehr oder separieren Sie bestimmte Systeme vom Firmennetzwerk.
  3. Beweissicherung: Versuchen Sie, so viele Beweismittel wie möglich sicherzustellen. Systemlogs, E-Mail-Nachrichten etc. sind zu einem späteren Zeitpunkt bei der Untersuchung des Vorfalls hilfreich.
  4. Berichterstattung an Behörden: In vielen Fällen ist es ratsam, den Vorfall den jeweiligen Behörden zu melden. Diese helfen bei der Forensik und stehen generell mit Rat und Tat zur Seite.
  5. Untersuchung des Vorfalls: Untersuchen Sie den Vorfall im Nachgang eingehend. Dies hilft beim Verständnis, wie es überhaupt zu dem Scam-Vorfall kommen konnte und der Erkenntnis, welche Maßnahmen zur Vermeidung ähnlicher künftiger Probleme Sie ergreifen müssen.
  6. Kommunikation: Es ist entscheidend, offen und nachvollziehbar mit allen betroffenen Parteien zu kommunizieren. Dies beinhaltet ArbeitnehmerInnen, Kunden, Partner, Aufsichtsbehörden sowie – in seltenen Fällen – die Öffentlichkeit.
  7. Maßnahmen zur Behebung und Prävention: Auf der Basis der Untersuchungsergebnisse definieren Sie Methoden zur Beseitigung möglicher Schwachstellen und zur Vermeidung weiterer Scamming-Vorfälle. Dies umfasst die Implementierung neuer Sicherheitsprotokolle, Anwenderschulungen oder technische Neuerungen.

Achtung: Jeder Scamming-Vorfall ist einmalig. Deshalb ist es unerlässlich, diese Maßnahmen auf der Grundlage spezifischer Umstände immer wieder individuell anzugleichen. Entscheidend ist, dass Sie in Bezug auf Cybersicherheit proaktiv agieren, Ihre Sicherheitsmaßnahmen regelmäßig kontrollieren und aktualisieren.

Der gesunde Menschenverstand: Beste Verteidigung gegen Scamming

Das Internet offeriert eine Vielzahl von Möglichkeiten, birgt aber auch hohe Risiken. Besonders Unternehmen sind wegen ihrer Größe und des Umfangs ihrer finanziellen Transaktionen anfällig für diese Art von Betrug. Allerdings: Wirkungsvoller Schutz ist möglich. Die Einführung präventiver, detektiver und reaktiver Sicherheitsanweisungen und vor allem die Sensibilisierung Ihrer MitarbeiterInnen für die Gefahren und Konsequenzen von Scams sorgen für ein hohes Maß an Sicherheit. Kommt es dessen ungeachtet zu einem Scamming-Vorfall, ist der proaktive Umgang mit der Situation essenziell. Hierzu zählt eine umfangreiche Analyse und nachvollziehbare Kommunikation.

Wollen auch Sie Ihre IT-Sicherheitsstrategie verbessern? Oder haben Sie weiterführende Fragen zum Thema? Kontaktieren Sie uns unter der kostenfreien Nummer 0800 4883 338!

 

Weiterführende Infos: IT-Infrastrukturanalysen mit ITQ | IT-Sicherheitsanalysen aus Angreifersicht

 

Foto © Darya Sannikova @ Pexels

 

Lesedauer ‘Ports und Port-Scans: Erste Verteidigungslinie gegen Netzwerkangriffe’ 6 Minuten

Ports sind ein Schlüsselelement jeglicher Netzwerkkommunikation. Sie ermöglichen die Verbindung verschiedener Anwendungen und Geräte und sind unentbehrlich für die Datenübertragung im Internet. Allerdings sind sie gleichzeitig attraktiver Angriffspunkt für Internetkriminelle. Vor diesem Hintergrund heißt es, das Sicherheitsniveau sowie den Schutzbedarf von Ports regelmäßig zu überprüfen und möglicherweise bedenkliche offene Ports zu schließen. Eine effektive Möglichkeit dafür ist das regelmäßige Durchführen von Port-Scans. Was das ist und wie dieses Vorgehen dazu beiträgt, Ihre Netzwerksicherheit zu steigern, lesen Sie im nachfolgenden Blogartikel.

Das unternehmerische Herz

Zuverlässige und sichere IT-Netzwerke sind das Herzstück moderner Unternehmen. Sie gewähren störungsfreie Kommunikation und somit Teamarbeit und den internen wie externen Austausch von Daten und Informationen. Letzten Endes tragen sie auf diese Weise zur Instandhaltung der Geschäftsabläufe sowie zum Erreichen der Geschäftsziele bei. Gerade in der heutigen Zeit, in der immer mehr Unternehmen auf Cloud Computing, Big Data und digitale, hybride Geschäftsmodelle bauen, ist die reibungslose Funktion wie auch die Integrität von IT-Netzwerken Dreh- und Angelpunkt für geschäftlichen Erfolg. Im Rahmen einer Studie sind 97 % aller IT-Verantwortlichen der Ansicht, dass das Unternehmensnetzwerk relevanter Faktor für das Unternehmenswachstum ist.

Deshalb ist es entscheidend, dass Firmen ihre IT-Netzwerke mit einer vielschichtigen Netzwerksicherheitsstrategie vor Internetangriffen schützen – unter anderem jenen gegen Standard- und Nicht-Standard-Ports. Praxistaugliche Sicherheitskonzepte beinhalten dabei – neben der Nutzung von Firewalls, Intrusion Detection- und Intrusion Prevention-Systemen – die kontinuierliche Überwachung des Netzwerkverkehrs sowie die Durchführung regelmäßiger Port-Scans.

Eine Einführung in die Welt der Portnummern und Ports

Aber was – im Kontext von IT-Netzwerken betrachtet – sind eigentlich Ports? Einfach gesagt ist ein Netzwerk-Port integraler Bestandteil einer Netzwerkadresse und stellt somit die zentrale Verbindung für die Interaktion zwischen netzwerkfähigen Endpunkten, Systemdiensten oder Programmen über das Web oder andere IT-Netzwerke bereit. Sie werden von den Netzwerkprotokollen TCP und UDP benötigt und ermöglichen es dem Betriebssystem, Verbindungen und Datenpakete an die richtige Anwendung oder den richtigen Dienst auf ein Zielsysteme weiterzuleiten. Durch die Verwendung von Ports ist es möglich, mehrere parallele Verbindungen zwischen Kommunikationspartnern aufrechtzuerhalten, ohne dass die Anwendungsbereiche sich untereinander beeinflussen. Hierzu wird jedem Port eine eindeutige Portnummer von 0 bis 65535 zugewiesen, wobei es drei Bereiche zu unterscheiden gilt:

1. Standard-Ports/Well Known Ports: Die Ports 0 bis 1023 zählen zu den standardisierten Ports, welchen die Internet Assigned Numbers Authority, kurz IANA, größtenteils feste Protokolle sowie Dienste zugeteilt hat.

2. Registered Ports: Der Bereich der Registered Ports umfasst die Portnummern 1024 bis 49151 und befasst sich mit der Registrierung verschiedener Anwendungen.

3. Dynamically Allocated Ports/Private Ports: Der Teilbereich der Dynamically Allocated Ports oder Private Ports umfasst die Portnummern von 49152 bis 65535 und wird durch Betriebssysteme flexibel an Client-Programme zugeteilt.

Welche Port-Zustände gibt es?

Je nach konkreter Gegebenheit einer IP-Verbindung und der jeweiligen Anwendung können Netzwerk-Ports unterschiedliche Zustände annehmen. Der Port-Zustand bestimmt, ob und in welchem Maße die Verbindung mit der verknüpften Anwendung gewährleistet ist. Die drei wichtigsten Zustände, die ein Netzwerk-Port annehmen kann, sind ‘Offen‘, ‘Geschlossen‘ und ‘Gefiltert‘.

Ein Netzwerk-Port im Status ‘Offen’ ist prinzipiell dazu bereit, Verbindungen entgegenzunehmen. Ist der Port ‘Geschlossen’, ist gar keine Anwendung über diesen erreichbar – er verweigert Verbindungsversuche aktiv. Der Zustand ‘Gefiltert’ weist darauf hin, dass eine Firewall den Netzwerk-Port schützt.

Was versteht man unter Port-Scans?

Da offene Ports ein potenzielles Sicherheitsrisiko für das IT-Netzwerk darstellt, ist es relevant, diese Ports genau im Blick zu haben. Eine Option ist die Durchführung von Port-Scans unter Einsatz sog. Port-Scanner.

Port-Scanner sind Werkzeuge, welche offene Ports in IT-Netzwerken ausfindig machen. Hierzu schicken die Scanner Anfragen an unterschiedliche Ports auf einem Zielhost und werten die Antworten aus. Je nach Art des Scanners sendet dieser unterschiedliche Arten von Anfragen und nutzt unterschiedliche Verfahren zur Interpretation der Antworten. Als Ergebnis steht fest, welche Ports offen sind und welche Services auf diesen Ports ausgeführt werden.

Welche Arten von Port-Scans gibt es?

Zur Identifizierung potenzieller Gefahrenherde gibt es mehrere Arten von Port-Scans. Die Wahl der geeigneten Methode hängt hierbei von den Erwartungen und Zielen des jeweiligen Unternehmens ab. Im Folgenden werden einige Verfahren und ihre Funktionsweise aufgeführt:

TCP-Scan: Der TCP-Scan ermöglicht die Überprüfung der Nutzbarkeit von TCP-Ports auf dem Zielhost. Durchgeführt wird dieser über den sog. TCP-Handshake-Prozess. Ein zustande gekommener Handshake zeigt an, dass ein Port offen ist, während eine fehlerhafte Rückmeldung gleichbedeutend mit einem geschlossenen Port ist. Es gibt unterschiedliche Arten von TCP-Scans, etwa TCP-Connect- und TCP-SYN-Scan.

UDP-Scan: Ein UDP-Scan sendet Anfragen an alle verfügbaren UDP-Ports auf einem Zielhost und untersucht die Antworten, um zu ermitteln, welche Ports offen und welche geschlossen sind. Dieser Scan kann genutzt werden, um potenziell verwundbare Dienste auf einem Zielhost zu erkennen, die über das User Datagram Protocol übertragen werden.

SYN-Scan: Ohne eine vollständige Verbindung aufzubauen, sendet ein SYN-Scan (alternativ: Half-Open-Scan) eine SYN-Anforderung an den Ziel-Port, um herauszufinden, ob dieser offen ist. Indem es das Transmission Control Protocol nutzt, wird diese Scan-Methode dazu verwendet, um potenziell verwundbare Dienste auf dem Zielhost zu identifizieren.

Ping-Scan: Ein Ping-Scan schickt ICMP-Echo-Anfragen an den Zielhost. Dieser Scan wird dazu verwendet um herauszufinden, ob ein spezieller Host oder eine bestimmte IP-Adresse reagiert (und somit erreichbar ist). Er wird häufig von Administratoren genutzt, um Komplikationen im Netzwerk frühzeitig zu ermitteln.

Stealth-Scan: Stealth-Scans versuchen, die Erkennung durch Sicherheits-Werkzeuge zu umgehen, indem sie die Verbindungsaufbau-Methoden kontinuierlich verändern. Diese Scan-Variante sendet keine regulären SYN-Pakete an den Ziel-Port, sondern verwendet stattdessen spezielle Flags oder außergewöhnliche Pakete, um eine Antwort vom Ziel-Port zu erhalten. Der Zweck dieses Scans ist es, potenziell gefährliche offene Ports zu ermitteln, ohne von Firewalls oder Intrusion Detection-Systemen erkannt zu werden.

Verbesserte Netzwerksicherheit und hoher Datenschutz

Port-Scans sind ein wichtiges Instrument für hohe Netzwerksicherheit. Sie ermöglichen Unternehmen, potenziell gefährliche offene Ports in ihrem Netzwerk zu entdecken und zu schließen, ehe sie von Angreifern ausgenutzt werden. Zudem helfen kontinuierliche Port-Scans Firmen bei der Leistungsoptimierung von IT-Netzwerken, indem sie überflüssige Verbindungen und Dienste entfernen (und so Netzwerkressourcen freisetzen). Zu guter Letzt tragen kontinuierliche Port-Scans dazu bei, die Einhaltung von Datenschutzvorschriften und Compliance-Anforderungen sicherzustellen.

Regelmäßige Port-Scans sind der Schlüssel zu hoher Netzwerksicherheit

Offene Netzwerk-Ports sind eine willkommene Einladung für Bedrohungsakteure. Es ist daher wichtig, dass Unternehmen ihre IT-Netzwerke mit einer mehrschichtigen Netzwerksicherheitsstrategie vor portbasierten Internetangriffen schützen. Diese sollte zusätzlich zur Nutzung von Firewalls, Intrusion Detection- und Intrusion Prevention-Systemen die Beaufsichtigung des Netzwerkverkehrs und die Ausführung kontinuierlicher Port-Scans beinhalten.

Wollen auch Sie Ihre IT-Netzwerke mit Port-Scans sicherer machen? Haben Sie Fragen zu diesem oder anderen IT-Sicherheitsthemen? Wir helfen Ihnen gerne weiter! Sie erreichen uns unter der kostenfreien Nummer 0800 4883 338!

 

Weiterführende Infos: IT-Infrastrukturanalysen mit ITQ | IT-Sicherheitsanalysen aus Angreifersicht

 

Foto © Artem Podrez @ Pexels

 

Lesedauer ‘Confidential Computing – Maximale Datensicherheit in der Cloud’ 5 Minuten

Cloud Computing hat in den letzten Jahren einen wahren Aufschwung erlebt. Immer mehr Firmen setzen auf die Vorteile von cloudbasierten Anwendungen und Diensten. Aber gleichzeitig wächst auch die Sorge um die Sicherheit von Daten in einer Cloud. Zumal in dem Moment, wo Daten auf Servern außerhalb des privaten Unternehmens gespeichert werden, die direkte eigene Kontrolle darüber verloren geht. Hier kommt Confidential Computing ins Spiel: Eine innovative Technologie, die ‘Ende-zu-Ende-Sicherheit’ von personenbezogenen Daten in der Cloud gewährleistet. Doch was genau ist Confidential Computing? Wie arbeitet es und welche Bedeutung wird es zukünftig für die Geschäftswelt haben? Lesen Sie die Antworten in den folgenden Abschnitten.

Die Tücken der Wolke

Cloud Computing ist eine der grundlegendsten und wegweisendsten Technologien der digitalen Transformation und mittlerweile in vielen Unternehmen zur Normalität geworden. Laut ‘Cloud-Monitor 2022‘ der Bitkom Research GmbH und KPMG AG setzen gegenwärtig bereits 84 Prozent der deutschen Unternehmen in irgendeiner Weise auf Cloud-Lösungen. Dabei ist die Cloud-First-Strategie äußerst gefragt: Knapp die Hälfte der Firmen (49 Prozent) nutzen ebendiese Methode, um Projekte dynamischer und effizienter zu realisieren. 21 Prozent der Unternehmen verwenden Cloud-Lösungen als Erweiterung der bereits bestehenden IT-Infrastruktur (Cloud-Too-Strategie), während 9 Prozent der Firmen im Rahmen einer Cloud-Only-Strategie vollständig auf Cloud-Lösungen setzen.

Ungeachtet der steigenden Popularität scheuen viele Unternehmen noch immer den Einstieg in die Nutzung von Cloud-Konzepten. Das ist kein Wunder, denn wie bei anderen Technologien, die einer sog. ‘disruptiven Umstellung’ bedürfen, birgt auch die Einführung von Cloud-Diensten Gefahren.

Vorrangig ist in diesem Zusammenhang das Thema Datenschutz zu berücksichtigen. Denn obgleich die Datenverschlüsselung bei Nichtnutzung sowie der Übertragung mittlerweile weit verbreitet ist, bleiben die Daten während der Verarbeitung häufig ungeschützt – und somit angreifbar. Besonders bei vertraulichen bzw. geschäftskritischen Daten ist das ein gravierendes Problem.

Um dieses Risiko zu eliminieren, wurde das Modell des Confidential Computing entwickelt.

Was ist Confidential Computing?

Confidential Computing ist eine Technologie, welche die Datensicherheit während der Verarbeitung gewährleistet und so das Sicherheitsniveau einer Cloud erhöht. Die Datenverarbeitung erfolgt dabei in sicheren Enklaven, die dediziert von anderen Prozessen (und Nutzern) abgeschirmt sind. Hierbei kommt spezielle Hardware, wie Trusted Execution Environments oder Secure Enclaves, zum Einsatz, dessen Aufgabe es ist, den Datenzugriff auf ein Minimum zu beschränken.

Um diese Technologie voranzutreiben, wurde bereits 2019 das Confidential Computing Consortium auf die Beine gestellt. Dies ist eine unabhängige Organisation mit Mitgliedern aus unterschiedlichen führenden Technologie-Unternehmen wie Intel, Google, Microsoft etc. Das Ziel des Konsortiums ist es, die Weiterentwicklung und Nutzung von Confidential Computing-Technologien zu fördern sowie sicherzustellen, dass diese transparent und kompatibel zu allen Betriebssystemen und Infrastrukturen sind. Dadurch wird die Vertrauenswürdigkeit und Sicherheit von Cloud-Systemen und -Diensten weiter optimiert.

Confidential Computing – Hinter den Kulissen

Wie bereits erwähnt, kommt beim Confidential Computing mit dem Trusted Execution Environment (TEE) eine hardwarebasierte Ausführungsumgebung zum Einsatz. Diese Lösung beinhaltet einen abgesicherten Container, der Teile des Prozessors und des Speichers schützt. So wird garantiert, dass ausschließlich autorisierte Menschen bzw. Prozesse auf vertrauliche Daten zurückgreifen können. Wird ein vertraulicher Prozess nach dieser Methode ausgeführt, spielt er sich in einer als ‘Enklave’ bezeichneten, isolierten Rechenumgebung ab. Die Enklave wird dabei von der TEE-Hardwarelösung verwaltet, welche dafür sorgt, dass der Prozess auf Informationen außerhalb dieser Enklave nicht zugreifen kann.

Die TEE-Lösungen verwenden spezielle Prozessoren mit eingebauten Sicherheitsfunktionen (Intel SGX/TDX, AMD SME/SVE u.w.), welche eine hardwarebasierte Verschlüsselung plus Authentifizierung ermöglichen. Durch den Einsatz dieser Prozessoren ist die Enklave vom Betriebssystem und anderen darauf laufenden Anwendungen abgeschirmt, was das Sicherheitsniveau zusätzlich erhöht.

Auf diese Weise verarbeitete Daten sind zu 100% vor Zugriffen durch Cloud-Dienstanbieter oder Administratoren geschützt. Das besondere Merkmal von Confidential Computing ist die Verifizierung der Enklave. Dies ist eine Kontrollmethode um sicherzustellen, dass die Datenverarbeitung auch wirklich innerhalb einer Enklave stattfindet. Dieses Bestätigungsverfahren erfolgt über kryptografische Protokolle. So wird gewährleistet, dass die Privatsphäre gemäß geltender datenschutzrechtlicher Bestimmungen aufrechterhalten bleibt.

Confidential Computing – Die wichtigsten Vorteile

Confidential Computing ist eine wegweisende Sicherheitstechnologie, die Unternehmen viele Vorzüge liefert. Eine der relevantesten Funktionen ist die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, welche vollständige Datensicherheit während der Bearbeitung von personenbezogenen Daten in der verschlüsselten Ausführungsumgebung ermöglicht. Weitere Vorteile von Confidential Computing sind:

Compliance: Die Technologie hilft Unternehmen, Compliance-Anforderungen zu befolgen; vor allem in Bezug auf Datenschutzbestimmungen wie die DSGVO.

Schutz von geistigem Eigentum: Confidential Computing bietet einen wirksamen Schutz für proprietäre Geschäftsdaten, Designmodelle, Analysefunktionen, KI-Algorithmen und sämtliche personenbezogene Anwendungen.

Zusammenarbeit mit externen Partnern: Durch den sicheren Austausch von Daten und die Zusammenarbeit mit externen Partnern in Cloud-Umgebungen sind Unternehmen flexibler und optimieren die interne und externe Teamarbeit.

Risikominimierung: Durch Confidential Computing minimieren Firmen das Risiko von Datenlecks und weiteren Sicherheitsrisiken.

Verbesserung der Datensicherheit: Die Technologie gewährleistet hohe Datensicherheit während der Verarbeitung und garantiert so die Integrität der verarbeiteten Daten.

Unterstützung bei digitaler Transformation: Indem es die sichere Datenverarbeitung in der Cloud gewährleistet, bietet Confidential Computing bietet die ideale Voraussetzung zur digitalen Transformation eines Unternehmens.

Unser Fazit zu Confidential Computing

Fakt ist: In einer Zeit, in der die Datenflut immer weiter zunimmt, ist der lückenlose Schutz personenbezogener Daten entscheidend. Confidential Computing liefert an dieser Stelle die passende Lösung. Insbesondere für Unternehmen mit hohen Sicherheits- und Compliance-Anforderungen ist die Technologie deshalb von hohem Wert.

Dennoch: Trotz aller Vorzüge ist Confidential Computing bzw. das Wissen darüber noch nicht weit verbreitet; viele Firmen sind sich der Chancen, die ihnen die Technologie bietet, nicht bewusst. Hinzu kommt die Zurückhaltung einiger Cloud-Anbieter bezüglich der Einführung von Hardware- und Software-Upgrades, welche für die Implementierung einer Confidential Computing-Lösung zwingend erforderlich sind.

Ungeachtet dieser Situation ist die Gründung des Confidential Computing Consortium durch die ‘Big Player’ Microsoft, Google, Intel u.w. ein klares Signal für die Zukunftssicherheit der Methode.

Sie interessieren sich für die Vorteile des Confidential Computing? Möchten Sie erfahren, wie eine solche Lösung zugeschnitten auf Ihre konkreten Anforderungen aussieht? Oder haben Sie weiterführende Fragen zum Thema? Kontaktieren Sie uns unter der Nummer 0800 4883 338!

 

Weiterführende Infos: Cloud-Lösungen mit Microsoft Azure | Azure Cloud Security | IT-Sicherheitsanalysen aus Angreifersicht

 

Foto © photoclub @ Pexels

 

Lesedauer ‘Deepfakes – Definition, Grundlagen, Funktion’ 6 Minuten

Die rasant zunehmende Dynamik von künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen (ML) bringt neben erhöhter Effizienz eine neuartige Bedrohung mit sich: Deepfakes. Diese verblüffend realistischen Manipulationen von Bild-, Audio- und Videomaterial ermöglichen ein hohes Missbrauchspotenzial und werden gravierende Auswirkungen auf Unternehmen haben. Im folgenden Artikel erfahren Sie, welchen Beitrag KI und ML bei der Erstellung solcher Deepfakes leisten und welche (präventiven) IT-Sicherheitsmaßnahmen Sie ergreifen können, um sich effektiv abzusichern.

KI – Segen (und Fluch)

Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen sind auf dem Vormarsch und haben sich längst als Innovationstreiber in der Geschäftswelt etabliert. Die Fähigkeit, große Datenmengen auszuwerten und ausführliche Prognosen zu treffen, erlaubt es Unternehmen, professionelle Entscheidungen zu treffen, Ressourcen effizienter zu verwenden und maßgeschneiderte Produkte und Dienstleistungen bereitzustellen.

Einer aktuellen Umfrage von SambaNova Systems zufolge sehen 67 Prozent der Führungskräfte KI als wichtigen Baustein ihrer Technologiestrategie. 70 Prozent der befragten Führungspersonen in Deutschland sind der Meinung, dass KI ihr Geschäftsmodell in den kommenden 1 bis 2 Jahren signifikant verändert. 82 Prozent sind davon überzeugt, dass KI das Mitarbeiter- und Kundenerlebnis durch verbesserte Prozesse und kürzere Reaktionszeiten optimiert. Zu guter Letzt möchten 65 Prozent der deutschen Unternehmen Künstliche Intelligenz dazu nutzen, um das bestehende Geschäftsmodell erfolgreicher zu machen oder neuartige Einnahmequellen zu erschließen.

Aber Achtung! Wo Licht ist, ist immer auch Schatten. Zwar profitieren bereits viele Unternehmen von den Vorteilen durch den Einsatz künstlicher Intelligenz, allerdings ist mit Deepfakes eine völlig neue Bedrohung mit riesigem Schadenspotenzial entstanden.

Deepfakes: Wenn man den eigenen Augen und Ohren nicht mehr trauen kann

Deepfakes sind täuschend echte Manipulationen von Medieninhalten, die mithilfe von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen (insbesondere dem sog. Deep Learning), erstellt werden. Ziel aller Deepfakes ist es, Personen und ihr Verhalten so realistisch nachzuahmen, dass nicht mehr zwischen Realität und Deepfake unterschieden werden kann.

Das Bedrohungspotenzial durch Deepfakes ist enorm: Sei es die Rufschädigung einzelner Personen durch die Verbreitung pornografischer Inhalte oder die gesellschaftliche bzw. politische Manipulation durch Falsch- oder Desinformation. Dadurch, dass der Konsument keine einfache Möglichkeit zur Unterscheidung zwischen Original und Fälschung hat, erzeugen Deepfakes Paranoia und sind in der Lage, das Verhalten der Bevölkerung in allen sozialen Schichten massiv zu beeinflussen.

Deepfakes leicht gemacht: Technische Basis und Funktionsweise

Um ein Deepfake zu erstellen, ist im ersten Schritt eine umfassende Datenauflistung erforderlich; diese dienen als Vorlage. Dies sind beispielsweise Fotografien, Videos oder Tonaufnahmen. Im Anschluss werden diese Daten in ein Machine-Learning-Modell eingespielt, welches auf der Basis von Algorithmen und statistischen Methoden die Möglichkeit bietet, das Verhalten und die Eigenschaften einer Zielperson zu imitieren.

KI studiert vorhandene Muster und bildet als Ergebnis Gestik, Mimik und das generelle Verhalten der Zielperson nach. Die Analyse riesiger Datenmengen erfasst Bewegungen der Augen, des Mundes, der Gesichtsmuskeln und etlicher weiterer Merkmale präzise.

Nachdem das Modell trainiert ist, wird es zur Fälschung eines Videos oder einer Audiodatei verwendet. Oftmals nutzt die KI hierbei bereits vorhandenes Ausgangsmaterial und integriert die imitierten Verhaltensmuster der Zielperson, um ein noch authentischeres Ergebnis zu erzielen. So werden z.B. in der Videoaufnahme einer politischen Rede lediglich die Mundbewegungen und die getroffenen Aussagen getauscht.

Allerdings sind Deepfake-Technologien mittlerweile so weit entwickelt, dass sie selbst komplexeste Mediendateien neu erstellen können. So z.B. ein komplettes Video, basierend auf nur einem einzigen Foto und einer kurzen Audiodatei der Zielperson.

Nichtsdestotrotz hängt die Qualität und Genauigkeit eines Deepfakes stark von der Qualität der zur Verfügung stehenden Quelldateien ab. Je mehr Informationen verfügbar sind, desto realistischer erscheint das generierte Deepfake.

Deepfakes auf der Spur

Für Unternehmen stellen Deepfakes eine immense Gefahr dar. Das mühsam geschaffene Vertrauensverhältnis zu Kunden und Geschäftspartnern – in Sekundenbruchteilen zerstört. Die Reputation einer Firma – mit gefälschten Social Media Posts im Handumdrehen zunichte gemacht. Ohne Übertreibung kann gesagt werden: Mit Deepfakes kann ein Unternehmen in den Ruin getrieben werden.

Um dieser Gefahr vorzubeugen, Deepfakes zu erkennen und abzuwehren, sollten Sie folgende Strategien ergreifen:

Mitarbeitersensibilisierung und -schulung: Wie so oft besteht die bedeutendste IT-Sicherheitsmaßnahme darin, ArbeitnehmerInnen detailliert über die Risiken von Deepfakes zu unterrichten und sie entsprechend zu sensibilisieren. So gewährleisten Sie, dass Ihr Team Fehlinformationen und betrügerische Inhalte rechtzeitig entdeckt und meldet.

Einsatz von KI-basierten Erkennungssystemen: Eine weitere Möglichkeit besteht darin, selbst fortschrittliche Technologien dazu einzusetzen, um Deepfakes in Bildern, Videos und Audiodateien zu erkennen. Solche Systeme ídentifizieren Inkonsistenzen in Gestik, Mimik sowie Aussprache und ergreifen in Echtzeit geeignete Gegenmaßnahmen.

Einführung einer Multi-Faktor-Authentifizierung: Eine weitere IT-Sicherheitsmaßnahme gegen Deepfake-bezogene Sicherheitsbedrohungen ist die Einführung einer Multi-Faktor-Identitätsprüfung (MFA). Diese liefert unterschiedliche Bestätigungsebenen, welche eine erweiterte Schutzschicht gegen Identitätsdiebstahl und betrügerische Aktivitäten bieten. Die Mischung aus starkem Passwort, biometrischen Daten und temporärem Zugangscode macht den Zugriff auf Online-Konten und -Daten nahezu unmöglich.

Verifizierung interner Informationen: Die Implementierung interner Verifikationsprozesse für relevante Informationen und Anordnungen sorgt für die effektive Abwehr etwaiger Deepfake-Bedrohungen. Durch die Einholung persönlicher Bestätigungen von Unterschriften, Anordnungen etc. im Rahmen verschlüsselter Kommunikationskanäle verifizieren Sie die Authentizität sensibler Informationen.

Einsatz digitaler Wasserzeichen und Blockchain-Technologie: Ermöglicht es Ihnen, die Herkunft und Echtheit von Informationen sicherzustellen – so ist deren Glaubwürdigkeit und Integrität garantiert.

Das Gute an der Umsetzung der zuvor genannten Maßnahmen: Sie wirken themenübergreifend positiv auf das Sicherheitsniveaus Ihres Unternehmens ein!

Deepfakes mit positivem Nutzen

Obwohl Deepfakes häufig in direkter Verbindung mit Schlagworten wie Desinformation oder Rufschädigung stehen, existieren auch etliche positive und kreative Einsatzmöglichkeiten:

Bildung: Unterrichtsmaterial kann durch Deepfakes anschaulicher und attraktiver gestaltet werden. So werden z.B. historische Persönlichkeiten zum Leben erweckt oder Lehrvideos mehrsprachig angefertigt und mit zielgruppenspezifischen Moderatoren versehen.

Künstlerische Ausdrucksformen: Als kreatives Werkzeug genutzt, ermöglichen Deepfakes die Realisierung beeindruckender Kunstwerke, Musikvideos und vieler weiterer experimenteller Projekte auf völlig neue Art und Weise.

Forschung und Entwicklung: Indem Deepfakes realistische Trainingsdaten für die Entwicklung von Algorithmen bereitstellen, optimieren sie Maschinelles Lernen. Ein Kreislauf, der die positiven Aspekte Künstlicher Intelligenz vorantreibt.

Sprachsynthese: Deepfake-Technologien erzeugen realistische und personalisierte Sprachsynthesen, die z.B. in Navigationssystemen und Sprachassistenten zum Einsatz kommen.

Film- und Unterhaltungsindustrie: Deepfakes ermöglichen den Dreh von Szenen, bei denen der Einsatz von SchauspielerInnen zu gefährlich wäre. Verhinderte oder verstorbene SchauspielerInnen werden in aktuelle Produktionen integriert oder Jugendszenen älterer Akteure werden im Handumdrehen generiert. Zu guter Letzt dienen Deepfakes der Fehlerkorrektur in der Post Production oder der nachträglichen Optimierung von Spezialeffekten.

Werbung: Deepfakes ermöglichen die individuelle Anzeigengestaltung. Zudem können Prominente zeitsparend und kosteneffizient in Werbespots integriert werden.

Fazit: Mit Aufklärung und Technologie Deepfakes immer einen Schritt voraus

Um sich proaktiv vor den Gefahren von Deepfakes zu schützen, müssen Unternehmen zielgerichtete Mitarbeitertrainings anbieten, moderne Technologien einsetzen und die Integrität digitaler Inhalte bewahren. Zudem bleibt festzustellen: Trotz aller Gefahren bieten Deepfakes einzigartige Chancen zur kreativen und innovativen Anwendung. Es liegt an den Unternehmen, die Möglichkeiten dieser Technologie sinnvoll zu nutzen und zeitgleich gegen ihre negativen Auswirkungen vorzugehen.

Möchten Sie sich proaktiv vor Deepfake-Angriffen schützen und die Integrität Ihrer digitalen Assets und Kommunikation gewährleisten? Haben Sie weitere Fragen zu diesem Thema oder zu unserem Portfolio? Kontaktieren Sie uns unter der Nummer 0800 4883 338!

 

Weiterführende Infos: Audits und IT-Infrastrukturanalysen | IT-Sicherheitsanalysen aus Angreifersicht

 

Foto © cottonbro studio @ Pexels

 

Lesedauer ‘Dunning-Kruger: Die unsichtbare Bedrohung für die IT-Sicherheit! 5 Minuten

Die Bedrohungslage durch Angriffe im Internet ist so hoch wie nie. Ungeachtet dieser Tatsache sind nur die wenigsten Unternehmen umfassend gegen externe und innere Bedrohungen gerüstet. Viele Firmen haben ein verzerrtes Selbstverständnis bezüglich der Gefahren von möglichen Sicherheitslücken in der IT-Infrastruktur. Dies wiederum sorgt für einen Mangel an Investitionsbereitschaft in eine umfängliche IT-Sicherheitsstrategie – was das eigentliche Problem noch verstärkt. Diese kognitive Verzerrung wird in der Psychologie als Dunning-Kruger-Effekt bezeichnet. Was sich hinter diesem Begriff versteckt, welche Auswirkungen er auf die IT-Sicherheit von Unternehmen hat und wie Sie diesen Effekt umgehen bzw. minimieren können, erfahren Sie im folgenden Blogbeitrag.

Datenklau leicht gemacht

Der zunehmende Einsatz digitaler Technologien verändert die Geschäftswelt seit Jahren fundamental. Innerhalb kürzester Zeit wurden bis dato bewährte und erfolgreiche Geschäftsmodelle und Geschäftsstrategien abgewertet; zeitgleich fand ein Wandel in den Geschäftsanforderungen, vor allem auf rechtlicher Ebene, statt. Dieser Wandel wiederum führte zu einer Enthemmung im Bereich der Internetkriminalität, begünstigt durch die leichte Verfügbarkeit entsprechender Werkzeuge über anonyme Plattformen im Darknet. Mit netzfähigen Endpunkten, cloudbasierten Datenbanken usw. eröffnen sich kriminellen Akteuren zudem eine Reihe neuer Modi Operandi – mit enormen Schadenspotenzialen.

Dennoch: Obwohl mittlerweile 84 Prozent der deutschen Unternehmen von Internetkriminalität betroffen sind, stagnieren vielerorts die Aufwendungen für funktionierende IT-Sicherheit. Oftmals der Auslöser: Eine falsche Wahrnehmung bezüglich des vorhandenen IT-Schutzes. Die unternehmerischen Abwehrkräfte in Bezug auf die IT-Infrastruktur werden – wegen bereits implementierter IT-Sicherheitsmaßnahmen – überbewertet; die tatsächlichen Gefahren verkannt oder gänzlich übersehen. Genau das ist der o.g. Dunning-Kruger-Effekt.

Im Teufelskreis der Selbstüberschätzung

Kurz zusammengefasst handelt es sich beim Dunning-Kruger-Effekt um ein Phänomen, bei dem einzelne Personen oder Personengruppen eine bemerkenswerte Selbstüberschätzung ihrer Kenntnisse an den Tag legen, insbesondere in Bezug auf spezielles Fachwissen und zugehörige Fähigkeiten. Das Resultat: Menschen halten sich für fähiger, als sie tatsächlich sind. Dies erzeugt mehrere Probleme, von denen die relevantesten ein falsches Sicherheitsgefühl und mangelnde Objektivität sind.

Der Dunning-Kruger-Effekt ist auf die Ergebnisse der beiden Psychologen David Dunning und Justin Kruger zurückzuführen. Diese führten 1999 Untersuchungen hinsichtlich der Selbstüberschätzung und Außendarstellung von Personen mit hohem Selbstbewusstsein durch. Die beiden Wissenschaftler kamen zu dem Schluss, dass Menschen mit geringem Wissen sowie fehlender Qualifikation in stärkerem Maße zur Selbstüberschätzung tendieren. Aufgrund mangelnder Selbstreflexion wird die eigene Position subjektiv bewertet und Rat oder Hilfe anderer Personen ignoriert.

Der Dunning-Kruger-Effekt im Alltag

Dem Dunning-Kruger-Effekt begegnet man überall. Eines der beeindruckendsten Beispiele zeigt sich in der Kriminalgeschichte: Im Jahr 1995 raubte McArthur Wheeler am helllichten Tag zwei Banken aus. Dabei verzichtete er auf jegliche Vermummung, ungeachtet der Tatsache, dass die Banken kameraüberwacht waren. Als er geschnappt wurde, war seine Verwunderung groß – war er doch davon überzeugt, durch den Einsatz von Zitronensaft für die Kameras der Banken unsichtbar zu sein. Weitere bekannte Beispiele für den Dunning-Kruger-Effekt sind

  • Fußballfans mit der Überzeugung, ein höheres taktisches Bewusstsein und Ahnung vom Spiel zu haben als der Trainerstab
  • Autofahrer, die der Meinung sind, im Vergleich zu anderen Verkehrsteilnehmern ‘ordnungsgemäßer’ zu fahren
  • Personen, die unser Land besser regieren können als Politiker und für sämtliche Krisen Lösungen parat haben

Die Folge: Hohes IT-Sicherheitsrisiko

Eine solche Fehleinschätzung kann vor allem im Bereich der unternehmerischen IT-Infrastruktursicherheit gravierende Folgen haben:

Persönliche Angriffsfläche erhöhen: Werden die eigenen Fähigkeiten und Fachkenntnisse in Bezug auf den Umgang mit Mails usw. falsch bewertet, steigt die Anfälligkeit für Phishing-Attacken. Oder es werden unsichere Passwörter verwendet – was das Risiko von Sicherheitsverletzungen ebenfalls steigert.

Mangelndes Fachwissen: Verfügt das zuständige Personal über ungenügendes oder veraltetes Fachwissen, kann dies mangelhafte Sicherheitskonfigurationen in IT-Infrastrukturen zur Folge haben. So steigt die Gefahr von Angriffen.

Unsichere Software-Installationen: Wird die Kompetenz, gesicherte Software-Installationen vorzunehmen, zu hoch bewertet, werden schlimmstenfalls Sicherheits-Updates ignoriert oder Schad-Code höchstselbst eingespielt.

Unsichere Datenspeicherung: Ganze Datensicherungskonzepte werden unbrauchbar (und somit anfällig), wenn die persönlichen Fähigkeiten in diesem Bereich falsch eingeschätzt werden. Das Risiko von Datenverlust oder -diebstahl steigt exponentiell.

Mangelhafte Compliance: Sind sich Mitarbeiter der bestehenden Compliance-Regeln nicht bewusst bzw. beurteilen die Wichtigkeit solcher Regeln falsch, sind schwerwiegende Konsequenzen die Folge.

Was Sie gegen den Dunning-Kruger-Effekt tun können

Es gibt etliche erprobte Maßnahmen zur Eingrenzung oder Vermeidung des Dunning-Kruger-Effekts:

Regelmäßige Aufklärung und Sensibilisierung: Zum einen sollten Sie Ihre MitarbeiterInnen ganz konkret über den Dunning-Kruger-Effekt und seine Auswirkungen informieren. Zum anderen ist die Mitarbeitersensibilisierung und kontinuierliche Schulung ein wirksames Mittel.

Realistische Einschätzung der eigenen Fähigkeiten: Es ist wichtig, dass Ihre MitarbeiterInnen eine realistische Einschätzung ihrer persönlichen Kenntnisse und Fähigkeiten haben. Niemand ist Experte für alles; indem Sie vorhandenes Talent identifizieren und fördern, bestärken Sie Ihr Team darin, Nein zu sagen. Arbeiten, bei denen sie sich nicht sicher fühlen, delegieren Sie an die Kollegen, die sie effizient erledigen.

Einhaltung von Sicherheitsrichtlinien und -verfahren: Sicherheitsrichtlinien und -verfahren müssen im Team bekannt gemacht und eingehalten werden. So reduzieren Sie das Risiko von Sicherheitsverletzungen drastisch.

Kommunikation und Zusammenarbeit: In der IT-Sicherheit ist Kommunikation, Zusammenarbeit und Kritikfähigkeit von entscheidender Bedeutung zur Vermeidung des Dunning-Kruger-Effekts.

Risikomanagement: Ein wichtiger Bestandteil funktionierender IT-Infrastruktursicherheit ist das Risikomanagement. Durch die kontinuierliche Gefahrenprüfung und die Ergreifung adäquater Maßnahmen verringern Sie entsprechende Risiken aktiv. Hierzu gehört vor allem, dass man die Kompetenzen und Fähigkeiten einzelner Teammitglieder berücksichtigt.

Unwissenheit schützt vor Strafe nicht

Fakt ist: Der Dunning-Kruger-Effekt ist im Bereich der IT-Infrastruktursicherheit ein ernstzunehmendes Problem, welches unbedingt vermieden werden muss. Regelmäßige IT-Sicherheitsschulungen sowie weitere Sensibilisierungsmaßnahmen versetzen Unternehmen in die Lage, das Know-how und die Kenntnisse Ihrer MitarbeiterInnen zu optimieren. So wird garantiert, dass das Team gut gerüstet ist wenn es darum geht, potenziellen internen und externen Gefahren zu trotzen.

Möchten auch Sie den Dunning-Kruger-Effekt bei sich im Unternehmen vermeiden? Haben Sie weiterführende Fragen zu diesem Thema oder anderen Themen? Sprechen Sie uns an! Sie erreichen uns kostenfrei unter der Nummer 0800 4883 338!

 

Weiterführende Infos: Audits und IT-Infrastrukturanalysen | IT-Sicherheitsanalysen aus Angreifersicht

 

Foto © Naomie Daslin @ Pexels

 

Lesedauer ‘IT-Grundschutz – mit passenden Bausteinen des BSI’ 6 Minuten

Ohne adäquaten IT-Grundschutz sind Unternehmen der wachsenden Bedrohung durch Internetangriffe und Datenverlust schutzlos ausgeliefert. Die Auswirkungen sind oftmals gravierend und können schlimmstenfalls zur Insolvenz führen. Es ist daher grundlegend erforderlich, wirksame IT-Sicherheitsmaßnahmen zu implementieren, um die Verfügbarkeit und Integrität von IT-Systemen und sensiblen Geschäftsdaten zu garantieren.

Hierzu bietet das BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) eine Vielzahl von Standards an. Diese geben Unternehmen Leitfäden an die Hand, welche standardisierte Vorgehensweisen für Umsetzung und Erfüllung hoher IT-Infrastruktursicherheit liefern.

Welche das sind und wie Sie diese Leitfäden sinnvoll in Ihrem Unternehmen nutzen könne, erfahren Sie im folgenden Artikel.

Licht und Schatten – Technologisierung im Mittelstand

Die rasant fortschreitende Technologisierung beeinflusst den deutschen Mittelstand aktuell wie nie davor. Technologietrends wie künstliche Intelligenz, das Internet der Dinge, Blockchain-Technologie und Big Data-Analysen beeinflussen unser Arbeitsverhalten massiv. Im Mittelpunkt dieser Entwicklung steht die IT-Infrastruktur, welche entscheidend dazu beiträgt, Unternehmen effizienter und wettbewerbsfähiger zu machen: Sie bildet das Rückgrat für wirtschaftlichen Erfolg.

Allerdings hat die zunehmende Technologisierung sowie die damit verbundene steigende Abhängigkeit von IT eine Kehrseite: Die Bedrohung durch Internetkriminalität. Malware und weitere Formen von Schadsoftware sind leicht und mit geringem finanziellen Aufwand verfügbar. Dies führt zu einer stetig wachsenden Anzahl von Angriffen auf Unternehmen. Tatsächlich sind ca. 76 Prozent aller verfügbaren Schadsoftware-Kits und 91 Prozent der verfügbaren Exploits für weniger als zehn US Dollar erhältlich.

Um diesen Risiken effektiv entgegenzuwirken und Firmen dabei zu unterstützen, eine unternehmensweite Informationssicherheit aufzubauen, hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik ein IT-Grundschutz-Kompendium sowie die sog. BSI-Standards entwickelt.

IT-Grundschutz – IT-Sicherheit auf höchstem Niveau

Das IT-Grundschutz-Kompendium und die BSI-Standards sind die beiden fundamentalen Bausteine des BSI-IT-Grundschutzes. Sie dienen dazu, Firmen bei der Durchführung einer vollumfänglichen IT-Sicherheitsstrategie zu unterstützen. Die vom Bundesamt für Sicherheit in der IT entwickelten Standards und Richtlinien stellen sicher, dass Unternehmen auf höchstem Niveau agieren, um ihre IT-Landschaft, Arbeitsabläufe, Unternehmensprozesse und Daten zu schützen. Die Implementierung des IT-Grundschutzes befähigt Unternehmen dazu, sich nachhaltig gegen eine Vielzahl von Bedrohungen (Internetangriffe, Datenlecks und Systemausfälle) zu wappnen. Die Orientierung am IT-Grundschutz-Kompendium wie auch den BSI-Standards ermöglicht Firmen, von erprobten Best Practices und umfassenden Handlungsempfehlungen zu profitieren.

IT-Grundschutz als Kompendium – Der Wegweiser für umfassende IT-Sicherheit

Das IT-Grundschutz-Kompendium ist ein elementarer Leitfaden für Unternehmen, um wirksame IT-Sicherheitsmaßnahmen zu implementieren. Es enthält 111 Bausteine, welche in zehn Themengebiete sowie in Prozess- und System-Bausteine gegliedert sind.

Die Prozess-Komponenten setzen sich mit Themen wie Informationssicherheitsmanagement, Notfallmanagement, Risikomanagement und Datenschutz auseinander. Die System-Bausteine fokussieren sich auf spezielle technische Systeme wie Clients, Server, Mobile Devices, Netzwerke sowie Cloud Computing. Alle Bausteine enthalten detaillierte Themenbeschreibungen, inklusive Auswertung der Gefährdungslage und konkreten Anforderungen zu deren Umsetzung.

Das IT-Grundschutz-Kompendium wird vom BSI jährlich aktualisiert, um aktuelle Erkenntnisse zu integrieren und Marktentwicklungen zu berücksichtigen. Dank der modularen Struktur können Unternehmen systematisch vorgehen: Wesentliche Bausteine werden nach dem Baukastenprinzip ausgewählt und an ihre spezifischen Erfordernisse angeglichen. Zusätzlich dient das IT-Grundschutz-Kompendium als Grundlage für das IT-Grundschutz-Zertifikat, eine von dem BSI vergebene Zertifizierung, die die Einhaltung der IT-Grundschutz-Standards bestätigt.

BSI-Standards – Welche gibt es?

Zusätzlich zum IT-Grundschutz-Kompendium hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik eine Reihe von BSI-Standards entwickelt. Ziel ist, Unternehmen bei der Implementierung von IT-Sicherheitsmaßnahmen zu unterstützen. Diese Standards beinhalten ausführliche Vorgaben, Anforderungen und Best Practices, welche darauf ausgerichtet sind, verständliche Anleitungen für die Umsetzung der Maßnahmen zu bieten.

Derzeitig existieren vier BSI-Standards, die Methoden, Prozessen und Verfahren für unterschiedliche Aspekte der Informationssicherheit bieten:

BSI-Standard 200-1

Informationssicherheitsmanagementsystem(e), kurz ISMS. Dieser Standard spezifiziert die grundsätzlichen Anforderungen für ein ISMS. Er gewährleistet die Planung, Einführung, Überwachung und stetige Optimierung der IT-Sicherheit im Unternehmen.

BSI-Standard 200-2

IT-Grundschutz-Methodik. Der BSI-Standard 200-2 beschreibt eine Methode, welche Firmen zur Erweiterung des ISMS nutzen können. Hierfür sind drei Methoden zur Ausführung definiert: Basis-, Standard- und Kern-Absicherung. Jede dieser Methoden bietet unterschiedliche Sicherheitsniveaus und Justagemöglichkeiten, um den individuellen Bedürfnissen einer Organisation gerecht zu werden.

BSI-Standard 200-3

Risikomanagement. Der BSI-Standard 200-3 befasst sich mit sämtlichen risikobezogenen Arbeitsabläufen bei der Implementation des IT-Grundschutzes. Dieser ist insbesondere für Organisationen geeignet, welche bereits die IT-Grundschutz-Methodik (BSI-Standard 200-2) integriert haben aber obendrein eine nachstehende Risikoanalyse ausführen möchten, um mögliche Schwachpunkte und Gefahren strukturiert zu erfassen und zu evaluieren.

BSI-Standard 200-4

Business Continuity Management. Dieser Standard liefert eine praxisnahe Anleitung zur Implementierung eines Business Continuity Management-Systems (BCMS). Das BCMS garantiert die Aufrechterhaltung kritischer Unternehmensprozesse im Fall von Not- und Schadenssituationen. Der Standard 200-4 befindet sich aktuell noch in der Kommentierungsphase und ersetzt den BSI-Standard 100-4 – Notfallmanagement.

BSI-Zertifizierung – Werden Sie zum Spitzenreiter in Sachen IT-Sicherheit!

Neben der Entwicklung von IT-Sicherheitsstandards bietet das BSI diverse Zertifizierungen an: Common Criteria (CC), technische Richtlinien (TR) usw. Zudem zertifiziert die Behörde Managementsysteme entsprechend der DIN-Norm 27001. Selbst Einzelpersonen können BSI-Zertifikate erhalten: Als Auditoren, IT-Sicherheitsprüfer oder IT-Grundschutz-Berater.

BSI-Zertifizierungen garantieren die Qualität und Kompetenz von Experten sowie Lösungen im Bereich der IT-Sicherheit. Im Umkehrschluss schaffen diese Garantien ein hohes Maß an Vertrauen in das Angebot und die Reputation des BSI.

IT-Grundschutz versus KRITIS-Verordnung – Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Sowohl IT-Grundschutz als auch die KRITIS-Verordnung beschäftigen sich mit dem Schutz der Informationstechnik – jedoch mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Verbindlichkeiten. Das IT-Grundschutz-Kompendium ist für Unternehmen, Behörden und Institutionen aller Größen konzipiert und bietet einen freiwilligen Maßnahmenkatalog zum Schutz unternehmerischer IT-Infrastrukturen. Im Gegensatz dazu richtet sich die KRITIS-Verordnung speziell an Betreiber kritischer Infrastrukturen. Diese sind verpflichtet, die Anforderungen der Verordnung durchzuführen, um gravierende negative Folgen für das Gemeinwohl abzuwenden.

Da er branchenspezifische Sicherheitsstandards sowie Ratschläge zur Einführung eines passenden Informationssicherheitsmanagements liefert, kann der IT-Grundschutz für KRITIS-Betreiber als Leitfaden zur Erfüllung der KRITIS-Verordnung dienen.

Fazit: Mit IT-Grundschutz und BSI-Standards Datenschutz und Compliance meistern

IT-Sicherheit ist für Unternehmen von zentraler Bedeutsamkeit, um sensible Daten und Systeme vor den Bedrohungen der vernetzten Welt zu schützen. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik hat mit dem IT-Grundschutz-Kompendium sowie den BSI-Standards ein Instrumentarium entwickelt, welches Firmen eine umfassende Orientierungshilfe für eine gelungene IT-Sicherheitsstrategie bietet.

Um die Vorzüge des IT-Grundschutzes und der BSI-Standards voll auszuschöpfen, sollten Unternehmen deshalb diese Schritte befolgen:

  1. IT-Sicherheitslage analysieren – Erfassung von IT-Systemen, Anwendungen und Prozessen; Identifizierung von Schwachstellen und Bedrohungen.
  2. Relevante Module und Standards auswählen – Selektion basierend auf Branche, Unternehmensgröße sowie eigenen Ansprüchen.
  3. Maßnahmen implementieren – Integration in interne Prozesse und Richtlinien; Sensibilisierung der Mitarbeiter für IT-Sicherheit.
  4. Überprüfung und Anpassung – Regelmäßige Kontrolle und Aktualisierung der Sicherheitsmaßnahmen mittels neuer Bedrohungen und Technologien.
  5. Dokumentation und Zertifizierung – Lückenlose Maßnahmendokumentation, Zertifizierung nach BSI-Standards. Ziel ist die Schaffung hohen Vertrauens bei Kunden, Partnern und Behörden.

Gerne unterstützen wir Sie bei der Durchführung dieser Leitlinien! Kontaktieren Sie uns noch heute unter 0800 4883 338 (innerdeutsch kostenfrei) sind wir für Sie da!

 

Weiterführende Infos: Audits und IT-Infrastrukturanalysen | IT-Sicherheitsanalysen aus Angreifersicht

 

Foto © Mue Ervive @ Pexels

 

Lesedauer ‘Schatten-IT – Fluch (und Segen) für Unternehmen’ 6 Minuten

Im Zeitalter voranschreitender Digitalisierung und der damit einhergehenden technologischen Entwicklung stehen Firmen vor einer Flut neuer Herausforderungen. Eine äußerst tückische, häufig unentdeckte Gefahr bedroht dabei die IT-Sicherheit und den Datenschutz in hohem Maße: die sogenannte ‘Schatten-IT’. Was sich hinter diesem Begriff versteckt und warum Unternehmen diese Bedrohung ernst nehmen müssen, erfahren Sie im folgenden Blogartikel.

Wo Schatten-IT herkommt

Automatisierung, Cloud-Computing, Big Data, künstliche Intelligenz, Internet der Dinge … technologischer Fortschritt hat die Geschäftswelt nachhaltig geändert und Unternehmen in die Lage versetzt, ihre Geschäftsstrukturen zu verbessern, datengetriebene Geschäftsmodelle zu erstellen und innovative Produkte oder Services zu schaffen. Ob es um Resilienz, Agilität, Effizienzsteigerung, innovative Wachstumsmöglichkeiten, Nachhaltigkeit oder auch Kostenvorteile geht – die Potenziale, die sich aus der fortschreitenden Evolution bahnbrechender Technologien herausbilden, sind quasi unendlich und eröffnen Unternehmen bisher unerwartete Chancen.

Laut einer aktuellen Studie des Capgemini Research Institutes passen sich etliche Firmen dieser Dynamik an und setzen den Fokus auf intelligente Produkte sowie Services, die auf digitalen Technologien und künstlicher Intelligenz aufbauen. Knapp sieben von zehn Unternehmen sind der Meinung, dass sie ohne Investitionen in intelligente Produkte und Services Marktanteile verlieren plus Wettbewerbsvorteile riskieren. Es wird erwartet, dass in den kommenden drei Jahren durchschnittlich 28 Prozent des Unternehmensumsatzes aus intelligenten Services kommen werden – aktuell sind es nur 12 Prozent.

Ungeachtet dieser Vorteile führt die Implementierung innovativer Technologien auch zu unerwarteten Nebenwirkungen.

Schatten-IT – eine Definition

Der Begriff ‘Schatten-IT’ bezeichnet den Einsatz von IT-Instanzen in der Infrastruktur eines Unternehmens, ohne das diese durch die IT-Abteilung autorisiert wurden. Dies geschieht häufig in Eigeninitiative der MitarbeiterInnen mit dem Hintergedanken, Zeit zu sparen und Arbeitsabläufe zu vereinfachen, um so die Produktivität zu potenzieren. Mögliche Risiken in Bezug auf IT-Sicherheit, Compliance oder Datenschutz werden dabei leider außer Acht gelassen – sei es durch Unwissenheit oder Fahrlässigkeit. Der Begriff definiert dabei sowohl Hardware- (private Mobiltelefone, Router, Drucker etc.) als auch Software-Komponenten (Cloud-Dienste, Apps, eigenentwickelte Anwendungen, Skripte usw.).

Schatten-IT – die Risiken auf einen Blick

Die unkontrollierte Nutzung solcher IT-Komponenten stellt eine große Bedrohung für Firmen dar und birgt immense Risiken. Ein paar der potenziellen Bedrohungen und Risiken von Schatten-IT sind:

Sicherheitsrisiken

Wenn Mitarbeiter Schatten-IT in Form von Hard- oder Software ohne die Befugnis oder das Wissen der IT-Abteilung nutzen, entstehen unweigerlich Sicherheitslücken. Und da der IT-Abteilung die Übersicht über diese Systeme fehlt, bleiben diese Sicherheitslücken zudem unentdeckt, was das Schadenspotenzial nochmals erhöht.

Compliance-Risiken

Unternehmen unterliegen oftmals branchenspezifischen Regeln, Normen und Gesetzen in Bezug auf IT-Sicherheitsanforderungen. Die Nutzung von Schatten-IT erhöht das Risiko der Nichteinhaltung dieser Vorschriften um ein Vielfaches. Rechtliche Konsequenzen, Strafen und Reputationsverlust sind die logische Folge.

Datenverlust

Im Rahmen der unautorisierten Nutzung von Schatten-IT erfolgt oftmals eine Speicherung sensibler Unternehmensdaten auf u.U. unzureichend gesicherten IT-Systemen (z.B. lokale Sicherung auf einem Tablet, Sicherung bei einem Cloud-Dienstleister). So entsteht ein hohes Risiko, dass diese Daten abhandenkommen (Geräteklau, Hackerangriffe usw.).

Mangelnder Support

Ohne die Unterstützung der IT-Abteilung, dedizierte Serviceverträge oder ähnliche Supportmodelle sorgt jede Störung an Schatten-IT-Komponenten für unnötige, langwierige Verzögerungen im Geschäftsablauf – dies führt den Initialgedanken, der überhaupt zum Einsatz solcher IT-Komponenten geführt hat, ad absurdum!

Ineffizienz

Ein weiterer ‘Ad Absurdum-Faktor’ – beschaffen einzelne Teammitglieder voneinander unabhängig Schatten-IT in Form von Hard- oder Software, kann es zu Kompatibilitätsproblemen kommen, was die Zusammenarbeit ineffizient macht (als Beispiel: unterschiedliche Dateiformate).

Unerwartete Folgekosten

Alle aus den vorangegangenen Punkten entstandenen Probleme sind mit Folgekosten in Form von Serviceeinsätzen verbunden. Die Behebung solcher Probleme ist nicht oder nur schwer kalkulierbar, wird so gut wie nie im Budget für IT-Ausgaben berücksichtigt und kommt in den meisten Fällen zum ungünstigsten Zeitpunkt.

Wie Sie Schatten-IT im Unternehmen identifizieren und verhindern

Um die Verbreitung von Schatten-IT in Unternehmen zu vermeiden oder zumindest einzudämmen, können Unternehmen verschiedene Ansätze verfolgen und sowohl präventive als auch reaktive Strategien in die IT-Sicherheitsstrategie integrieren. Ein elementarer erster Schritt liegt darin, die Erwartungen wie auch Ansprüche der Mitarbeiter zu ermitteln und passende Hard- und Software ganz offiziell bereitzustellen. Weitere Maßnahmen sind:

Richtlinien und Prozesse

Entwickeln Sie klare und informative Richtlinien für die Verwendung sämtlicher IT-Ressourcen und aktualisieren Sie diese in regelmäßigen Abständen. Im Rahmen dieser Richtlinien sollten Sie die Gefahren der Benutzung von Schatten-IT explizit ansprechen (und entsprechende Sanktionen für Verstöße festlegen).

Mitarbeitersensibilisierung und Schulung

Durch kontinuierliche Sensibilisierungsmaßnahmen und Schulungen machen Sie Ihre Mitarbeiter fit für die Gefahren von Schatten-IT. Effizienztipp: Die generelle Bedeutung der Einhaltung von IT-Sicherheitsrichtlinien und -Vorschriften (s.o.) in diesem Zusammenhang direkt mit aufzeigen!

Audits und Kontrollinstanzen

Die Durchführung regelmäßiger IT-Audits und die Einführung effizienter Kontrollinstanzen (Wartung o.ä.) identifiziert Schatten-IT und ermöglicht passende Gegenmaßnahmen.

Zugangskontrollen und Identitätsmanagement

Die Implementierung robuster Zugangskontrollen und eines funktionierenden Identitätsmanagements garantiert, dass ausschließlich autorisierte Benutzer Zugriff auf sensible Informationen oder Systeme haben.

Offene Kommunikation und Feedback-Kultur

Die Förderung einer geöffneten Kommunikations- und Feedback-Kultur sorgt für die proaktive Identifikation genutzter Schatten-IT. Motivieren Sie alle MitarbeiterInnen dazu, Zweifel bezüglich der internen IT-Sicherheit auszudrücken und Vorschläge für Optimierungen zu unterbreiten. Zudem kann das Team so gemeinsam Lösungen erarbeiten, die den Einsatz von Schatten-IT in Form von Hard- und Software grundlegend überflüssig machen.

Incident Response und Notfallplanung

Firmen sollten Incident Response-Pläne erstellen, welche klare Verantwortlichkeiten sowie Verfahren für die Interaktion mit Sicherheitsvorfällen im Kontext mit Schatten-IT definieren. Achtung: Dies Pläne müssen regelmäßig geprüft und ergänzt werden, um sicherzustellen, dass sie auf dem neuesten Stand der Technik sind und wechselnden Bedrohungen und Gefahren gerecht werden.

Schatten-IT: Eine Chance für Innovation und Kreativität im Unternehmen

Ungeachtet der Risiken, die mit dem Gebrauch von Schatten-IT verknüpft sind, gibt es auch einige Vorteile. Wenn Mitarbeiter selbstständig Programme aussuchen und implementieren, trägt dies zur Aufwertung ihrer Laune und Bindung an das Unternehmen bei. Sie sind motiviert, ihre Produktivität zu erhöhen und die Arbeit effizienter zu gestalten. Zudem sorgt die Integration der Teammitglieder bei der Auswahl Lösungen für hohe Akzeptanz – ein Garant für deren Nutzung.

Ein weiterer Vorteil von Schatten-IT ist die Workload-Reduzierung für die IT-Abteilung. Wie der Artikel zeigt, sind Schatten-IT-Komponenten alles andere als sicher oder sinnvoll, können jedoch als offizieller Bestandteil der IT-Infrastruktur den Aufwand der IT-Abteilung mindern. Zum Beispiel dann, wenn einzelne Teammitglieder sich um die Administration bestimmter Komponenten (auf Anwenderebene) selbst kümmern können und so die IT-Abteilung entlasten.

Zu guter Letzt kann tatsächlich eintreffen, was initialer Gedanke hinter autarkem Mitarbeiterhandeln war – Anstatt Anträge für ein neue Hard- oder Software-Komponente einzureichen und dann auf die Implementierung durch die IT-Abteilung warten zu müssen, nimmt Ihr Team die Sache in die eigenen Hände.

Fazit: Chancen nutzen, Risiken minimieren!

Fakt ist: Für Unternehmen ist Schatten-IT ein zweischneidiges Schwert. Einerseits kann sie die Arbeit beschleunigen und die Mitarbeiterzufriedenheit verbessern. Auf der anderen Seite birgt sie teils enorme Risiken in Bezug auf IT-Infrastruktursicherheit, Compliance sowie Datenschutz. Um die komplexen Herausforderungen mit Erfolg zu bewältigen, ist eine gesamtheitliche und präzise IT-Sicherheitsstrategie unabdingbar. Erstellen Sie hierfür einen Katalog aus pro- und reaktiven Maßnahmen. Durch die gründliche Implementierung solcher Konzepte sind Unternehmen in der Lage, die Gefahren von Schatten-IT effektiv zu reduzieren und eine sichere, effiziente und produktive Arbeitsumgebung für das Team zu schaffen.

Wollen auch Sie sich mit einer ganzheitlichen und umfangreichen IT-Sicherheitsstrategie vor den Risiken von Schatten-IT schützen? Haben Sie weiterführende Fragen zum Thema oder zu anderen Aspekten der IT-Sicherheit? Sprechen Sie uns an – unter 0800 4883 338 (innerdeutsch kostenfrei) sind wir für Sie da!

 

Weiterführende Infos: Audits und IT-Infrastrukturanalysen | IT-Sicherheitsanalysen aus Angreifersicht

 

Foto © Mue Ervive @ Pexels