NIS2 in Deutschland: Cybersecurity wird jetzt Chefsache
Lesedauer ‚NIS2 in Deutschland: Cybersecurity wird jetzt Chefsache‘: 5 Minuten | Julia Joist
Deutschland hat am 30. Juli 2025 einen wichtigen Schritt in Richtung digitale Sicherheit gemacht: Das Bundeskabinett hat den nationalen Gesetzentwurf zur Umsetzung der europäischen NIS-2-Richtlinie beschlossen. Für Unternehmen und öffentliche Einrichtungen bedeutet das: Mehr Verantwortung, mehr Pflichten – aber auch mehr Chancen auf echte digitale Resilienz.
Was steckt hinter NIS2?
Die NIS2-Richtlinie (Network and Information Security) der EU soll das Sicherheitsniveau von Netzwerk- und Informationssystemen in ganz Europa deutlich anheben. Unternehmen müssen künftig nachweisen, dass sie ihre digitalen Infrastrukturen nicht nur betreiben, sondern auch wirksam schützen.
In Deutschland sind davon rund 29.000 Einrichtungen betroffen – und diesmal geht es nicht nur um die großen Player der kritischen Infrastrukturen. Auch mittelständische Unternehmen, kommunale Betriebe, Zulieferer, Dienstleister, das Gesundheitswesen, die Abfallwirtschaft und Teile der Verwaltung kommen neu in den Fokus.
Mehr Verantwortung, mehr Konsequenzen
Mit NIS2 geht es nicht mehr um freiwillige Empfehlungen. Die Anforderungen sind klar – und Verstöße können teuer werden. Unternehmen müssen künftig unter anderem:
- Risikomanagement und Incident Response aufbauen
- Meldeprozesse und Notfallpläne etablieren
- Backups und Wiederherstellungsstrategien prüfen
- Mitarbeiter sensibilisieren und schulen
- Lieferketten auf Sicherheitslücken überprüfen
Kurz gesagt: Cybersecurity wird zur Chefsache. Geschäftsführungen und Vorstände können sich nicht mehr hinter der IT-Abteilung verstecken.
Herausforderungen für den Mittelstand
Für viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ist das ein echter Kraftakt. Fachpersonal, Know-how und Budgets sind oft knapp. Gleichzeitig muss auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) seine Aufsicht massiv ausbauen, um die neuen Pflichten überhaupt kontrollieren zu können.
Die Balance zwischen regulatorischer Schärfe und wirtschaftlicher Realität wird entscheidend sein.
Warum sich Handeln jetzt lohnt
Wer jetzt aktiv wird, gewinnt:
- Mehr Sicherheit für die eigenen Systeme
- Mehr Vertrauen bei Kund:innen und Partnern
- Wettbewerbsvorteile gegenüber zögerlichen Mitbewerbern
Die Devise lautet deshalb ‚Nicht warten, sondern handeln‚:
- Governance und Notfallmanagement auf C-Level verankern
- Prozesse und Strukturen prüfen
- Lieferketten absichern
- Schlüsselpersonal schulen
Betrachtet man NIS2 nur als Bürokratiemonster, verpasst man diese Chancen.
Fazit: NIS2 ist mehr als ein Gesetz, es ist ein Signal
NIS2 ist kein weiteres IT-Gesetz, das man irgendwie abhakt. Es ist ein Signal an die gesamte Wirtschaft, dass Cyber-Resilienz zur Grundvoraussetzung unternehmerischer Verantwortung wird. Wer sich frühzeitig vorbereitet, startet nicht nur sicherer in die digitale Zukunft – sondern auch mit einem echten Vertrauensvorsprung.
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Weiterführende Informationen: Managed Service NIS2 | Direkt zum Thema auf der Website des BSI | Managed Services für Ihre IT-Infrastruktur